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Der Umsatz im Lebensmittel­einzelhandel ist 2004 im Jahresvergleich um 2,4 Prozent auf 14,8 Milliarden Euro gestiegen.

Foto: APA/dpa/Nietfeld
Wien - Selbst in Krisenzeiten gilt in Österreich: "Gespart wird, aber nicht beim Essen". Der Lebensmittelhandel in Österreich kann daher trotz Konsumzurückhaltung in den vergangenen Jahren auf leichte Zuwächse verweisen. Das Plus kommt laut einer Studie von RegioPlan aber immer mehr aus dem Non-Food-Bereich. Schnäppchenangebote bei Fahrrädern, PCs oder Handys sind demnach bessere Umsatzbringer als Semmeln oder Limonade, so die Studie.

Der Umsatz im Lebensmitteleinzelhandel ist 2004 im Jahresvergleich um 2,4 Prozent auf 14,8 Mrd. Euro gestiegen. Knapp ein Viertel des Kuchens schneiden sich bereits die Diskonter ab. Hofer konnte 2004 laut RegioPlan bereits Platz drei im Ranking der umsatzstärksten Marktteilnehmer einnehmen und nähert sich mit Riesenschritten den Branchenkaisern Rewe Austria und Spar. Auf Platz vier und fünf liegen die Adeg-Gruppe und Zielpunkt.

Die beiden "Big Player" des österreichischen Lebensmittelhandels vereinnahmen gemeinsam fast 58 Prozent des Gesamtumsatzes. Der Kampf um Marktanteile geht aber gezielt weiter, wobei nach den Rabattschlachten der Vergangenheit nun die traditionellen Hochburgen des jeweils anderen Marktteilnehmers angegriffen werden: Rewe zieht nach Westösterreich, Spar nach Ostösterreich, geht aus der RegioPlan-Studie hervor.

Konkurrenz wird vielfältiger

Der klassische Lebensmittelhandel muss aber nicht nur im Konkurrenzkampf mit dem Diskont bestehen. Zunehmend um hungrige Kunden buhlen immer stärker auch Biosupermärkte, Tankstellen-Shops und Reformhäuser. Auch Direktzustellungen oder innerstädtische Märkte können ihre Marktanteile zwar gering, aber kontinuierlich steigern.

Als Reaktion auf den Vormarsch der Diskonter reagiert der klassische Einzelhandel mit einem vermehrten Angebot von Eigenmarken. Eigenerzeugte Produkte könnten günstiger angeboten werden als die Fremdmarkenwaren und seien damit für den preisbewußten Kunden besonders interessant.

Weiter gefestigt bei Herr und Frau Österreicher hat sich laut Studie der Trend zur schnellen und einfachen Küche. Ein durchschnittlicher österreichischer Haushalt hat im Jahr 2000 etwa 272 Euro in Tiefkühlprodukte investiert, 2004 waren es schon 304 Euro.

Konkurrenz für die Supermärkte kommt auch aus der Gastronomie: Mehr als ein Drittel der gesamten Ausgaben für Ernährung lassen die Österreicher jährlich in die Taschen der Gastronomen fließen. (APA)