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Die OMV ist weiter auf Rekordkurs.

Foto:APA/Schneider
Wien - Die österreichische OMV, der Marktführer in Mitteleuropa bei Öl und Gas, hat in den ersten neun Monaten Ergebnis-Rekorde eingefahren. Der Betriebserfolg (EBIT) stieg um 152 Prozent auf 1,63 Mrd. Euro, und der Periodenüberschuss wuchs gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum um 195 Prozent auf 1,23 Mrd. Euro.

Der Umsatz legte um 58 Prozent auf 11,02 Mrd. Euro zu. Zum EBIT von 1,63 Mrd. Euro trug die rumänische Petrom rund 524 Mio. Euro bei, wie die OMV Dienstagfrüh bekannt gab.

Erwartungen deutlich übertroffen

Mit einem bereinigten Betriebsergebnis (clean EBIT) von 745 Mio. Euro im 3. Quartal - ein Zuwachs von 248 Prozent im Jahresabstand - übertraf die OMV die Analysten-Erwartungen von im Schnitt knapp 640 Mio. Euro deutlich. Im 2. Quartal d.J. hatte diese Kenngröße noch 586 Mio. Euro ausgemacht, im 3. Quartal des Vorjahres 214 Mio. Euro.

Das berichtete Betriebsergebnis (reported EBIT) des 3. Quartals legte um 240 Prozent auf 690 (203) Mio. Euro zu, die von der APA befragten Analysten hatten im Mittel mit 619 Mio. Euro gerechnet. Im 2. Quartal d.J. hatte das reported EBIT 510 Mio. Euro betragen.

Beim Periodenüberschuss wurden 540 (138) Mio. Euro erzielt, wie die OMV am Dienstag weiter bekannt gab. Das ist ein Plus von 291 Prozent; erwartet worden waren 388 Mio. Euro Überschuss.

Umsatz legte kräftig zu

Der Umsatz lag im 3. Quartal mit 4,015 Mrd. Euro um 51 Prozent über der gleichen Vorjahresperiode (2,651 Mrd. Euro), die Prognosen hatten hier auf 4,2 Mrd. Euro gelautet.

Der Mitarbeiterstand der OMV lag im 3. Quartal bei 5.582 gegenüber 6.210 ein Jahr zuvor, für die Petrom wird die Zahl der Beschäftigten mit 50.012 beziffert.

Die OMV-Aktien hatten am Montag um 1,93 Prozent auf 44,80 Euro zugelegt.

Auf dem besten Weg zum neuerlichen Rekordergebnis

Die OMV sei "auf bestem Wege, ein neuerliches Rekordergebnis im Jahr 2005 zu erreichen", erklärte der führende mittel- und osteuropäische Öl- und Gaskonzern am Dienstag im Ausblick. Dies sei durch die erfolgreiche Implementierung der Wachstumsstrategie und des guten Preis- und Margenumfelds zu erwarten.

Ölpreis, Dollar-Wechselkurs und Raffineriemargen sollten weiter auf hohem Niveau bleiben, würden aber volatil sein. "Wir erwarten jedoch, dass Rohölpreise und Raffineriemargen im 4. Quartal unter jenen vom 3. Quartal liegen", so die OMV. E&P werde weiterhin vom guten Ölpreis-Umfeld profitieren. Für 2006 rechne die OMV jedoch nicht mit einer weiteren Steigerung des Ölpreises, sagte OMV-Finanzvorstand David Davies am Dienstagvormittag auf "Bloomberg-TV".

Verbessertes Ergebnis im Raffineriebereich erwartet

Im Raffineriegeschäft gehe man gegenüber dem Vorjahr von einem verbesserten Ergebnis aus. Nach dem schwachen 3. Quartal erwarte man im Petrochemiebereich wieder höhere Margen. Die Margen im Marketinggeschäft seien weiter unter Druck. Wegen der schwachen Resultate im Retail würden im 4. Quartal Abschreibungen nötig sein. In den Wachstumsmärkten liege der Fokus auf Marktanteilserhöhungen durch den Bau neuer Tankstellen, aber auch durch Akquisitionen kleinerer Tankstellenketten.

Im Erdgas-Bereich würden die Ergebnisse 2005 geringer als 2004 ausfallen, so die OMV im Ausblick weiter. Dies sei auf die im Vorjahr in Kraft getretene neue Tarifverordnung sowie geringere Erlöse aus dem Speichergeschäft auf Grund ausgelaufener langfristiger Speicherverträge zurückzuführen.

Das Chemiegeschäft sei im 3. Quartal d.J. dekonsolidiert worden. Die Ergebnisse dieses Geschäftsbereichs würden nur mehr für Jänner bis Juli ausgewiesen.

Petrom-Dividende für 2006 in Aussicht gestellt

Die Petrom-Ergebnisse würden im Gesamtjahr trotz weiterer Restrukturierungsrückstellungen stark zum Ergebnis der OMV beitragen. Im 4. Quartal sei ein achtwöchiger Raffineriestopp in Petrobrazzi geplant, der aber auch dafür genützt werde, das Wartungsintervall von 1 auf 5 Jahre zu erhöhen. Dieser Stillstand werde auch E&P betreffen, hier würden die Ergebnisse daher negativ beeinflusst werden.

Petrom werde - trotz der notwendigen finanziellen Vorkehrungen für die Restrukturierung des Unternehmens - wesentlich zum Geschäftserfolg des OMV-Konzerns beitragen, "so dass für 2006 die Ausschüttung einer Dividende in Aussicht genommen werden kann." "Petrom liegt deutlich über Plan", sagte Davies am Dienstagvormittag auf "Bloomberg-TV".

Restrukturrierung des Eigenkapitals

Im November hat der OMV-Aufsichtsrat nach Angaben des Unternehmens die Restrukturierung des Eigenkapitals beschlossen. Der Verlustvortrag werde im maximalen Ausmaß mit der Neubewertungs- und Kapitalrücklage saldiert werden. Durch diese Restrukturierung der Eigenkapitalposition könnten künftig wieder Dividenden an die Aktionäre ausgeschüttet werden. (APA)