Wie geht's weiter?
Es gäbe nun zwei Szenarien, so Rudas: Entweder werde die oppositionelle Gruppe um das Austria-Mitglied Helmut Denk, die einen "Misstrauensantrag" gegen das Präsidium für die Generalversammlung am 24. November eingebracht hat, den Verein auch wirtschaftlich sofort übernehmen, "dann übergibt Stronach den Verein und die Gebarung in ihre Hände."
Sollten Denk und seine Kombattanten wie die "Ikone Toni Polster" jedoch (noch) nicht die Mittel aufbringen, die zur Erhaltung des Austria-Betriebs notwendig sind, tritt laut Rudas die vertraglich fixierte Zeitplanung in Kraft: Magna/Stronach können den Betriebsführungsvertrag jedes Jahr zum 30. Juni kündigen - unter Einhaltung einer einjährigen Kündigungsfrist. Der Vertrag zwischen der Sport Management International, einer Konzerntochter des Autozulieferers Magna, und der Austria, endet in diesem Fall also Ende Juni 2007.
"Stronach wird die Akademie in Hollabrunn aber weiterführen", so Rudas. "Das ist ihm auch das größte Anliegen." Der ehemalige Austria-Präsident Rudolf Streicher soll Stronach den Einstieg in die Austria schmackhaft gemacht haben. 1998 war dieser gekommen, um der Austria wie allen anderen Vereinen je zehn Millionen Schilling zu zahlen, falls sie seiner Firma die TV-Rechte versprechen. So eine Zusage war damals vertraglich unmöglich, Stronach zahlte dennoch, dafür wurde er von den chronisch unterkapitalisierten Vereinspräsidenten zum Bundesligapräsidenten gewählt.
Und so ging's los
Die Austria war unter Streichers Führung sportlich und wirtschaftlich nicht in den Verdacht großen Erfolgs gekommen. Die Liga verdonnerte den Verein, weil die Lizenzierungsunterlagen schwere Mängel aufwiesen, sogar einmal zu einer Strafzahlung von einer Million Schilling.