Wien - Die Wiener Börse startet heute den Handel mit Exchange Traded Funds (ETFs). Diese sind Fonds, die direkt an der Börse notieren und damit permanent handelbar sind. Sie seien somit so flexibel und liquide wie Aktien, bilden im Gegensatz dazu nicht nur ein Unternehmen ab, sondern es wird ein ganzer Index (z. B. der ATX, der Leitindex der Wiener Börse) nachgebildet, so die Wiener Börse. Das Prinzip ist folgendes: Steigt der ATX, erhöht sich parallel dazu der Wert des ETFs, fällt der Index, sinkt der ETF entsprechend. ETFs sind meistens günstiger als klassische Fonds, da sie in der Regel ohne Ausgabeaufschlag verkauft werden. Orders sind schon in kleinsten Mengen möglich.

Mit den Exchange Traded Funds sollen vor allem private Anleger auf die Wiener Börse aufmerksam gemacht werden. "Auch wenn Private zunehmend in Aktien veranlagen, hat Österreich noch hohen Aufholbedarf bei der Veranlagung am Kapitalmarkt! Mit einem Direktbesitz von Aktien und Investmentzertifikaten von 17 Prozent am gesamten Geldvermögen eines Haushaltes liegt Österreich weit unter dem europäischen Durchschnitt von 32 Prozent", bedauert Stefan Zapotocky, Vorstandsmitglied der Wiener Börse, das mangelnde Interesse der Österreicher am heimischen Kapitalmarkt. Exchange Traded Funds sollen dazu beitragen, zum europäischen Durchschnitt aufzurücken. Für die Wiener Börse, so Zapotocky, bringen die ETFs zusätzliche Liquidität und somit eine positive Auswirkung auf den Kassa- und Terminmarkt.

Der Deutsche ETF-Anbieter Indexchange hat sieben ETFs, unter anderem auf den ATX, den DAX, DivDAX und den DJ Stoxx EU Enlarged 15, nach Wien gebracht. Lyxor listet im neuen ETF-Segement vier ETFs auf internationale Benchmarks. (Red)