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Von vielen schon als Meister abgefeiert, präsentierte Salzburg einmal mehr seine eklatante Auswärtsschwäche: die sechste Niederlage im zehnten Spiel.

Foto: Reuters/Stringer
Graz - Herbstmeister und Tabellenführer Red Bull Salzburg hatte am Sonntag im Bundesliga-Schlager gegen den GAK ein unangenehmes Deja-vu-Erlebnis. Wie zum Saisonauftakt unterlag die Star-Truppe von Kurt Jara im Grazer Schwarzenegger-Stadion mit 1:3, war von einem Punktgewinn aber wesentlich weiter entfernt als im Juli. Zu kompakt und diszipliniert agierte dafür die Elf von Walter Schachner, die im 18-jährigen Eigenbau-Talent Junuzovic, dem vom kroatischen Teamchef Zlatko Kranjcar beobachteten Bazina, und Schrott die Vollstrecker für phasenweise klare Überlegenheit hatte.

GAK- und ÖFB-Hoffnung Zlatko Junuzovic, der die Grazer mit seinem ersten Bundesliga-Tor 1:0 in Führung gebracht hatte und unter der Beobachtung von Arsenal- sowie Juventus-Spionen stand, wurde vom seinem Präsidenten Harald Sükar in der ersten Euphorie nach dem Schlusspfiff für "unverkäuflich" erklärt, allerdings mit dem Zusatz: "Zumindest bis 2009."

Ebenfalls hochzufrieden zeigte sich Schachner, dem ein Video vom 3:0-Sieg Wacker Tirols gegen Salzburg am Nationalfeiertag den Weg zum Erfolg wies. "Mit Hilfe dieses Videos habe ich meine Spieler perfekt auf die Salzburger einstellen können", erklärte der GAK-Trainer und sparte nicht mit Lob: "Hut ab vor meiner Mannschaft, im Vorfeld hatte keiner an uns geglaubt."

Die Abfuhr in Innsbruck war bis zum Sonntag übrigens die einzige Niederlage der "Roten Bullen" seit der 9. Runde (0:2 bei Verfolger Austria) gewesen. Nicht zuletzt deshalb blickte Schachner, der mit dem GAK nach drei Siegen in Folge nur noch drei Punkte Rückstand auf das Spitzenduo aufweist, optimistisch in die nahe Zukunft: "Wir wollen die Punkte sammeln wie das Eichhörnchen. Wenn wir dann vor dem Christbaum stehen, wird abgerechnet." Martin Amerhauser, Ex-Salzburger in Diensten der Steirer, erinnerte sich so wie die begeisterten 11.000 Fans an das Meisterjahr 2004: "Jetzt sind wir wieder auf dem Weg von früher."

Auf der Verliererseite wollte man dem Rückschlag nicht allzu viel Bedeutung beimessen. "Natürlich bin ich enttäuscht, weil einige Disziplinlosigkeiten zur Niederlage geführt haben. Aber beim GAK zu verlieren, ist kein Beinbruch. Nach dem 1:3 in der ersten Runde waren wir Letzter, jetzt sind wir trotzdem Erster", meinte Jara, der nur mit der ersten halben Stunde zufrieden war: "Bis zum ersten Tor haben wir die Grazer beherrscht. Nach unserem Tor zum 1:1 haben wir schlecht reagiert und dann in der zweiten Hälfte komplett den Faden verloren."

Einer der Besten in den Reihen der enttäuschenden Salzburger war Roland Kirchler, der beim bisher letzten Auswärtserfolg der Mozartstädter über den GAK am 10. August 2002 (1:0) das entscheidende Tor erzielt hatte. Auch zur bis dato letzten Heimniederlage der Schachner-Truppe am 28. November 2004 hatte Ex-Teamspieler Kirchler, damals im Trikot der siegreichen Paschinger (2:1), mit einem Treffer wesentlich beigetragen. Den 13. GAK-Sieg vor eigenem Publikum bei fünf Unentschieden in den jüngsten 18 Meisterschaftspartien konnte aber auch er nicht verhindern.(APA)