Jerusalem - Der israelische Ministerpräsident Ariel Sharon hat am Montagabend offiziell seinen Austritt aus dem Likud erklärt. "Ich habe beschlossen, den Likud zu verlassen", sagte Sharon vor Journalisten. Ein Verbleib in der Partei, zu deren Gründern er gehört, wäre Zeitvergeudung. Die Partei könne in ihrer gegenwärtigen Zusammensetzung "Israel nicht zur Erfüllung seiner nationalen Ziele führen". Er wisse um das Risiko seiner Entscheidung.

Sharon kündigte die Gründung einer "neuen national-liberalen Bewegung" an, die in Israel "echte Hoffnung, Sicherheit und eine stabile Regierung" gewährleisten solle. Programm seiner neuen Partei Nationale Verantwortung sei der internationale Nahost-Friedensplan (Road Map). Der israelische Abzug aus dem Gaza-Streifen habe eine "historische Gelegenheit" und neue Hoffnung auf echte Fortschritte in der Region geschaffen.

Grenzen festlegen

Nun sei die nächste Aufgabe, die endgültigen Grenzen Israels festzulegen. Die großen Siedlungsblöcke im Westjordanland und "Sicherheitszonen" sollten in israelischer Hand bleiben, sagte Sharon. In der letzten Phase des internationalen Friedensplans werde man jedoch vermutlich gezwungen sein, weitere Siedlungen aufzugeben.

Der israelische Verteidigungsminister Shaul Mofaz kündigte unterdessen an, er wolle sich Sharon zunächst nicht anschließen und in der Likud-Partei bleiben. Er wolle für den Parteivorsitz und den Posten des Ministerpräsidenten kandidieren, sagte Mofaz. (APA/AP/dpa)