"Wiener Charta"
Mehr als 50 Prozent der heimischen Kürschner hätten die Anfang letzter Woche ausgeschickte Vereinbarung bereits unterzeichnet, erklärte Innungsmeister Anton Kadlac bei der Präsentation am Donnerstag. Konsumenten, die sicher gehen wollten, dass ihr Pelzkragen nicht von einer asiatischen Hauskatze stamme, könnten dies durch ein neues Kontrollsiegel, das die Einhaltung der "Wiener Charta" bestätige, sowie durch ein im Kleidungsstück eingenähtes Etikett überprüfen, so Kadlac. Das Kontrollsiegel sei jeweils auf ein Jahr befristet. Verstöße werden laut Kadlac durch den Entzug des Kontrollsiegels für mindestens drei Jahre geahndet.
Ein zunehmend größerer Teil der Pelzprodukte stamme aus der Nahrungskette, sagte Kadlac. Dazu zähle auch der Persianer. Dabei handle es sich kaukasische Karakulschafe, die dazu beitragen würden, die Vegetation am Rande der Wüste zu erhalten. Der Mensch müsse allerdings die Herdengröße regulieren, erklärte Kadlac.
Ein weiterer Teil der Pelze stamme aus der Pelztierzucht beziehungsweise aus der Jagd- und Schädlingsbekämpfung. So müssten beispielsweise Bisamratten in Holland zum Schutz der Deiche bekämpft werden, so Kadlac.
Werbung für den Pelz
Man bemühe sich, Jugendliche wieder mehr für Pelze zu interessieren, meinte Otmar Sladky, Bundesinnungsmeister der Kürschner, der in diesem Zusammenhang "unseriöse Kampagnen" beklagte. Seit dem Jahr 1998 habe man begonnen, in Modeschulen zu gehen, um die Jugendlichen zum Entwurf von Pelzkreationen zu animieren.