Graz - Am Tag vor dem Bundesliga-Schlager gegen Spitzenreiter Red Bull Salzburg hat der österreichische Fußball-Vizemeister GAK im Rahmen eines Pressefrühstücks ein vierköpfiges Arbeitspräsidium sowie die Zukunftsphilosophie für die kommenden Jahre präsentiert. Während Lokalrivale Sturm Graz auf Grund interner Turbulenzen nicht zur Ruhe kommt, demonstriert der Tabellen-Dritte also Einigkeit.

Ein Beispiel für Europa

Unter der Leitung von Präsident Harald Sükar sollen der Grazer Baumeister Karl Schleich, Walter Messner sowie Stefan Sticher in Zukunft die Geschicke der "Rotjacken" lenken. "Wir wollen einen Weg beschreiten, der uns sowohl sportlich als auch wirtschaftlich zu einem Vorzeigeklub in Europa macht", erklärte Sükar, der sich im Rahmen einer strengen Kompetenzverteilung im Präsidium um die Vermarktung, den "Draht" zum Partner IMG (International Management Group) und zur sportlichen Leitung sowie die Betreuung der Fan-Gruppen kümmern wird.

Dieses ehrgeizige Ziel will der McDonald's-Österreich-Geschäftsführer mit "straffer Organisation und innovativen Maßnahmen" erreichen. Der GAK wird laut Sükar künftig keine "One-Man-Show" sein, sondern ein "nach internationalen Marketingkonzepten strukturiertes Unternehmen, das wie ein moderner Wirtschaftsbetrieb geführt wird".

Marktingkonzept in der Führungsetage

Schleich zeichnet für sämtliche Bautätigkeiten, insbesondere die Errichtung eines Bürogebäudes auf dem Gelände des GAK-Trainingszentrums, verantwortlich. Weiters fallen die Amateur-Mannschaft sowie der Kartenverkauf in seinen Aufgabenbereich. Sticher arbeitet an einer internen Re-Organisation des GAK und soll außerdem die Öffentlichkeitsarbeit betreiben.

Finanzchef Messner, dem auch der gesamten Jugendbereich übertragen wurde, berichtete: "Trotz der fehlenden Europacup-Einnahmen besteht keine Gefahr, in wirtschaftliche Schwierigkeiten zu geraten." Als Absicherung würde das GAK-Trainingszentrum dienen, das einen Wert von 7,5 bis 8,5 Millionen Euro hat und im Notfall verkauft und zurückgeleast werden könnte.

Kein finanzieller Bedarf

Die Notwendigkeit von Spielerverkäufen, insbesondere ein Transfer von Mario Bazina zu Red Bull Salzburg, wurde von Sükar energisch bestritten: "Mit mir hat noch niemand gesprochen, weder ein Manager noch die Salzburger. Wir wollen ihn nicht hergeben, verkäuflich ist Bazina nur dann, wenn eine unverschämte Summe geboten wird." Auch die Frage nach deren Höhe beantwortete der Präsident: "Unter zwei Millionen netto für den GAK wird nicht verhandelt." (APA)