Zu ungeklärten Personalfrage kommt ein Bericht über die schwierige Finanzlage des Gewerkschaftsbundes, der im vergangenen Jahr trotz einer Sonderdividende der BAWAG in HÖhe von 70 Mio. Euro nur ausgeglichen bilanziert hat, wie es in der aktuellen Ausgabe des Nachrichtenmagazins "Format" heißt. Der operative Bereich - im Wesentlichen Einnahmen aus Mitgliedsbeiträgen weniger der laufenden Aufwendungen - soll für 2004 ein Finanzloch von rund 43 Mio. Euro ausweisen, das nur durch Kapitalerträge geschlossen werden konnte.
Mitgliederrückgang
ÖGB-Finanz- und BAWAG-Aufsichtsratschef Günter Weniger hatte den hohen operativen Verlust in der ORF-"Zeit-im Bild-2" darauf zurückgeführt, dass es ein Problem im Zusammenhang mit dem Mitgliederrückgang gebe - ausgelöst durch die "großen Fluktuationen am Arbeitsmarkt, dem Jobabbau in vielen Unternehmungen". Er glaube aber, dass man dies in absehbarer Zeit wieder auffangen werde können, so Weninger.
Laut dem vom "Format" verwendeten internen ÖGB-Bericht, dessen Ergebnisse vergangene Woche rund 100 Funktionären und Mitarbeitern der Gewerkschaft vorgestellt wurden, hat der Gewerkschaftsbund aber nicht nur ein Einnahmen-, sondern auch ein Kostenproblem: So sollen speziell die Rückstellungen für Pensionen "enorm gestiegen" sein, schreibt Lore Hostasch, die Prüferin der "Zentralen Kontrollkommission" und maßgebliche Autorin des internen ÖGB-Berichts.