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Die "Orange Revolution" im vergangenen Jahr verhalf dem damaligen Oppositionsführer Viktor Juschtschenko (Bild) zum Sieg bei den Präsidentenwahlen.

Foto: AP /Anatoly Medzyk
Kiew - Mehr als die Hälfte der Ukrainer glaubt, dass Präsident Viktor Juschtschenko und seine Regierung die während der orangefarbenen Revolution gegebenen Versprechungen nicht erfüllt haben. In einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage des Kiewer Rasumkow-Zentrums gaben 37,5 Prozent der Befragten an, Juschtschenkos Regierungsmannschaft habe keinerlei Versprechen gehalten. 20,6 Prozent waren sogar der Ansicht, die Regierung haben entgegen ihrer Wahlversprechen gehandelt.

Von den 1.993 Befragten erklärten lediglich 14,3 Prozent, sie unterstützten Juschtschenko. Im Februar, einen Monat nach Juschtschenkos Amtsantritt, waren es noch 46,7 Prozent. Fast 60 Prozent erklärten, das Land sei auf dem falschen Weg.

Botschafter: Entlassung Timoschenkos war richtig

Die Entlassung der ukrainischen Ministerpräsidentin Julia Timoschenko Anfang September hat sich nach Ansicht des ukrainischen Botschafters in Wien, Wolodymyr Jeltschenko, als "sehr richtige Entscheidung" von Präsident Viktor Juschtschenko erwiesen. Seit der Absetzung ihres Kabinetts ziehe das Wirtschaftswachstum wieder an und könnte bis Ende des Jahres bis zu fünf Prozent erreichen, sagte Jeltschenko am Freitag auf einer Pressekonferenz am Freitag anlässlich des ersten Jahrestages der Orange Revolution.

Nach der Stichwahl bei den ukrainischen Präsidentenwahlen am 21. November 2004 hatten Hunderttausende im Zentrum von Kiew für freie und faire Wahlen demonstriert und damit, nach einer Wiederholung des zweiten Wahldurchgangs, einen Sieg des damaligen Oppositionsführers Juschtschenko ermöglicht. Das Kabinett der Revolutionsikone Timoschenko hatte das heutige Staatsoberhaupt nach sieben Monaten auf Grund von Korruptionsvorwürfen und inneren Machtkämpfen entlassen.

Am Dienstag jährt sich der Beginn der Massendemonstrationen, die Juschtschenko an die Regierung brachten. Damals versprachen er und seine Mitstreiter, die Korruption zu bekämpfen, das Vertrauen in die Regierung wiederherzustellen, den Lebensstandard anzuheben und das Land in die EU zu führen. (APA/AP)