Wien - Titelverteidiger Vienna Capitals hat am Freitag in der 20. Runde der Erste Bank Eishockey Liga einen hart erarbeiteten 4:2 (2:1,0:1,2:0)-Heimerfolg über den EHC Liwest Linz gefeiert und damit den dritten Sieg in Folge verbucht. Die Wiener überholten damit die Oberösterreicher in der Tabelle und belegen hinter dem Spitzenreiter Innsbruck, dem Villacher SV sowie Salzburg den vierten Rang. Die Kärntner bezwangen die EC Graz 99ers 3:2 (1:0,1:1,1:1) und verdrängten die Red Bulls vom zweiten Platz.

Tolles Comeback von Wren

Jim Boni, ÖEHV-Teamchef und Trainer des amtierenden Meister aus Wien, standen erstmals in dieser Saison alle Spieler zur Verfügung. Vor allem die Rückkehr von Spielmacher und Publikumsliebling Bob Wren nach knapp vier Wochen Verletzungspause wurde von den 3.800 Zuschauern in der Albert Schultz-Halle stürmisch bejubelt. Auch der zuletzt gesperrte Philippe Lakos war gegen die Linzer, die weiter auf den ersten Saisonsieg gegen die Capitals warten, mit von der Partie.

Rückkehrer Wren (3.) sorgte nach Assist von Craig für einen Blitzstart der Hausherren, die nachsetzten und durch einen Powerplay-Treffer von Kevin Mitchell (7.) auf 2:0 erhöhten. In ihrem zweiten Powerplay verkürzten die Linzer durch Christian Perthaler (18.) auf 1:2. 22 Sekunden nach dem Beginn des zweiten Spielabschnittes war es abermals Perthaler (21.), der zum Ausgleich traf. Nach einem wegen Behinderung des Linzer Goalies Nestak nicht gegebenen Setzinger-Treffer und einem Powerplay-Stangenschuss des Doppel-Torschützen Perthaler war es schließlich Mike Craig (59.), der die Wiener Fans 1:30 Minuten vor dem Ende erlöste. Nachdem Linz-Trainer Kurt Harand Torhüter Nestak vom Eis geholt hatte, traf Setzinger (59.) noch ins leere Tor zum 4:2-Endstand.

VSV mühte sich zum Pflichsieg

Der VSV kam zu einem 3:2-Pflichtsieg über Graz, es war der dritte Saisonerfolg im dritten Duell mit dem Steirern. Es war eine zerhackte Partie, die die 3.700 Zuschauer in der Villacher Stadthalle zu sehen bekamen. Die Blauweißen dominierten von Beginn an, das Resultat spiegelt den Spielverlauf nicht wieder. Der Anschluss-Treffer von Schurian in der Schlussminute fiel auch erst, als die Grazer bereits den Tormann herausgenommen und einen Feldspieler mehr auf dem Eis hatten.

Innsbruck ist das Maß

Der HC Innsbruck baute bereits am Donnerstag im Spitzenspiel gegen Verfolger Red Bulls Salzburg seine Tabellenführung auf drei Punkte aus. Die Tiroler bezwangen die auswärtsschwachen Salzburger mit 5:3 (2:1,2:2,1:0) und haben damit sechs von acht Saisonheimspielen gewonnen. Die Red Bulls versäumten hingegen den zweiten Auswärtssieg in Folge, könnten in den Freitag-Spielen den zweiten Tabellenplatz an Linz (bei Meister Vienna Capitals) oder den VSV (gegen Graz) verlieren.

Die Innsbrucker starteten so, wie man es sich von einem Spitzenreiter erwartet hatte - schnell, direkt und torgefährlich. Unterluggauer traf bereits in der vierten Minute nach mustergültiger Elik-Vorlage, nur Sekunden später erhöhte Martin Hohenberger mit einem sehenswerten Schuss auf 2:0 für "die Haie" (5.). Es folgten eine Auszeit von Salzburg-Coach Hardy Nilsson und verwandelte Rote Bullen, die durch Lind nach Trattnig-Assist einen Treffer aufholten (9.).

Doch Innsbruck stand in einer mit 3.300 Zuschauern ausverkauften Tiroler Wasserkraft Arena in weiterer Folge in der Defensive sicher, stellte im Mitteldrittel durch einen Rückhand-Abstauber von Raimund Divis den Zwei-Tore-Vorsprung wieder her (23.). Dem Treffer war ein knallharter Schlagschuss von Unterluggauer vorangegangen, der sich damit als Verteidiger bereits seinen 18. Saisonpunkt (5 Tore, 13 Assists) gutschreiben ließ. "So gut haben wir heute aber nicht gespielt. Wir haben doch einige Fehler gemacht", meinte der torgefährliche Defensivmann.

Auf der Gegenseite verkürzte Österreichs Rekord-Nationalspieler Martin Ulrich mit seinem ersten Tor im Red-Bull-Dress auf 2:3 (31.). Nach dem Ausgleich durch Marco Pewal, der den Puck in Unterzahl im Kreuzeck platzierte, durften die Salzburger, die mit Teamkapitän Kalt, Grabher-Meier (beide verletzt) und Patrick Harand (nach seinem Foul an Graz-Goalgetter Norris gesperrt) gerade ein Mal 37 Sekunden mit einem Punktegewinn oder gar einem Sieg in Innsbruck spekulieren.

Die disziplinierten "Haie" schlugen im Gegenzug durch einen trockenen Schönberger-Schuss aber zurück und verteidigten die Führung, bis Elik 22 Sekunden vor Schluss ins leere Tor für die Entscheidung sorgte. Die Red Bulls kassierten damit bereits die achte Auswärtsniederlage der laufenden Saison. (APA)

 

  • Vienna Capitals - EHC Liwest Linz 4:2 (2:1,0:1,2:0) Albert Schultz-Halle, 3.800, SR Carlsson. Tore: Wren (3.), Mitchell (7./PP), Baumgartner (59.), Setzinger (59./ empty net) bzw. Perthaler (18./PP, 21.). Strafminuten: 14 + 10 Minuten-Disziplinarstrafe Baumgartner bzw. 14

 

 

  • EC VSV - Graz 99ers 3:2 (1:0,1:1,1:1). Villacher Stadthalle, 3.700, Repnik. Tore: Gauthier (15./PP), Scoville (29./PP), Schlacher (47.) bzw. Selmser (36./PP), Schurian (60.). Strafminuten: 21 bzw. 27 sowie Spieldauerdisziplinarstrafen für Ullrich (VSV) und Schildorfer (Graz) und zehn Minuten für Schurian (Graz)