Zürich - Ein vom Schweizer Biotechnologie-Unternehmen Cytos entwickelter therapeutischer Impfstoff zur Behandlung von Nikotinabhängigkeit wirkt nur teilweise. Der Effekt als Hilfe zum Rauchstopp ist statistisch nur bei jenen Personen signifikant, die besonders gut auf die Vakzine ansprechen. Dies teilte das Unternehmen am Freitag in einer Aussendung mit.

Das Unternehmen hat im Oktober dieses Jahres eine Phase-II-Studie mit 341 sonst gesunden Rauchern im Alter zwischen 18 und 70 Jahren an drei renommierten Kliniken in der Schweiz abgeschlossen. Die Probanden bekamen in einem monatlichen Intervall fünf Teilimpfungen - entweder der Kandidat-Vakzine oder eines Placebo-Impfstoffs. Die Vakzine soll das Immunsystem von Rauchern zur Bildung von Antikörpern gegen Nikotin anregen. Durch Antikörper markierte Nikotin-Moleküle sind zu groß, um die Blut-Hirn-Schranke zu passieren. Damit kommt das Nikotin nicht mehr im Gehirn an.

Die Probanden wurden regelmäßig auf Rauchinhaltsstoffe bzw. die Kohlenmonoxid-Pegel im Blut untersucht. Die Auswertung nach der Zigaretten-Abstinenz aller Probanden nach sechs und zwölf Monaten erreichte bezüglich der Wirkung der Vakzine keine statistisch signifikanten Resultate. Allerdings zeigte sich, dass 57 Prozent jener 53 Probanden, die eine besonders hohe Konzentration der Antikörper im Blut aufwiesen, nach sechs Monaten noch rauchfrei waren. Nach zwölf Monaten waren es noch immer 42 Prozent. Dies war im Vergleich zu den Probanden, die nur Scheininjektionen bekommen hatten, statistisch signifikant. Die Probanden durften im Rahmen der Studie keine Nikotinersatztherapie zusätzlich verwenden. (APA)