Endlich unterhält die Austria wieder. Eine Gruppe um den Unternehmer und VIP-Club-Gast Helmut Denk hat einen Antrag gegen das aktuelle Präsidium (Chef Langer, Vizes Rudas und Pelinka) eingebracht, der auf der Generalversammlung am 24. 11. behandelt werden muss. Die Aktion ist gegen Betriebsführer Stronach gerichtet. Die Fanplattform westtribüne.at unterstützt den Antrag Denks. Die GV kann mit Zweidrittelmehrheit den Präsidenten abwählen, die Vizes nicht, das ist Privileg des Verwaltungsrates. Es ist nicht abzusehen, wie Denk und Co das Austria-Budget (25 Mio. Euro pro Jahr?) ohne Stronachs Geld bestreiten wollen. Es sei denn, die violett-graue Eminenz, Bürgermeister Michael Häupl, hat alles akkordiert und hält Ersatz bereit. Vor Wochen kursierten Gerüchte um ein Siemens-Engagement bei der Austria. Siemens, das von Häupls Ex-Lieblingsschülerin Gitti Ederer geführt wird, braucht die Austria nicht. Doch eventuell stehen Sponsoren wegen eines lohnenden Auftrags parat: das neue Stadion, nahe dem Südbahnhof oder in Rothneusiedl. Häupl ist Taktiker wie Verkehrsminister Hubert Gorbach, der den Wickel mit der ÖBB-Gewerkschaft nun nutzt, um von der krassen Aushöhlung der Infrastruktur und dem Gusto auf Änderung des Arbeitszeitgesetzes abzulenken. Denk schiebt die von Stronach gefeuerten "Ikonen" Polster/Prohaska vor. Lieblinge der Fans, aber am Gängelband ihrer Hintermänner. Dancing Stars, gelenkt, Gefühle abzuräumen und die Geschäfte anderer anzubahnen. Beckenbauer/ Hoeneß sanierten Bayern München aus eigenem Schwung und Know-how, nicht mit geliehener Kraft. In Wien ist schon Führerfigur, wer Schmähführer ist. ( DER STANDARD Printausgabe 18. November 2005)