Hamburg - In Deutschland hat sich ein Streit um die Verleihung der "Sauren Gurke", einer Medienauszeichnung für sexististische bzw. frauenfeindliche Berichterstattung, entbrannt. Die Gleichstellungsbeauftragte des NDR hat die Auszeichnung an die Jury aus ARD/ZDF-Medienfrauen zurückgeschickt, mit der Begründung, dass die Vorwürfe gegen bestimmte Sendungen, Filme oder Äußerungen von Reportern entweder nicht aufrechtzuerhalten, oder die Mitarbeiter nicht beim NDR tätig seien.

NDR-Mitarbeiterin Sabine Knor: "Wir haben nach Indizien gefahndet, aber keine gefunden". So sei der von der Jury kritisierte Film "Baby" für das Programm von Redaktionen ausgewählt worden, in denen es nur Frauen in verantwortlichen Positionen gebe. Auch der Vorwurf der Frauenfeindlichkeit gegen NDR-Moderator Reinhold Beckmann "lasse sich nicht erhärten".

Bei der Leichtathletik-WM in Helsinki kritisierte die Jury außerdem, dass sich ein Reporter bei Europameisterin Christina Obergföll nach deren Familienplanung erkundigte. Doch bei dem Fragensteller habe es sich um einen Mitarbeiter des Hessischen Rundfunks (HR) gehandelt, der lediglich ein Mikro mit NDR-Schild benutzte, weil der Sender die Federführung für die Übertragungen übernommen hatte. (red)