Berlin - Die EU-Kommission hat nach Informationen des "Handelsblattes" ihre Wachstumsprognose für Deutschland gesenkt. Wie die Zeitung (Donnerstagausgabe) aus deutschen Regierungskreisen erfuhr, erwartet die Kommission in diesem Jahr weiterhin ein reales Wirtschaftswachstum von 0,8 Prozent. Für 2006 erwarteten die Kommissionsvolkswirte 1,2 Prozent und damit 0,4 Prozentpunkte weniger als noch im Frühjahr geschätzt.

2007 dürfte es dann mit einem Wachstum von 1,7 Prozent zu einem moderaten Aufschwung in Deutschland kommen, heißt es dem Blatt zufolge in der Prognose, die am Donnerstag veröffentlicht wird. Bei ihren Berechnungen habe die EU die im Koalitionsvertrag festgelegten Maßnahmen zur Konjunkturbelebung und Etatsanierung noch nicht berücksichtigt.

Ohne das schwarz-rote Konsolidierungspaket erwarte die Kommission nur einen sehr verhaltenen Abbau des deutschen Defizits, berichtet die Zeitung. Nach 3,9 Prozent in diesem Jahr dürfte die Defizitquote im kommenden Jahr auf 3,7 Prozent und 2007 auf 3,3 Prozent sinken. Deutschland würde dann das sechste Mal in Folge den Maastricht-Vertrag verletzen. (APA/Reuters)