Wien - Die frühere Präsidentenvilla auf der Hohen Warte in Wien-Heiligenstadt könnte in absehbarer Zeit verkauft werden. Der Nationalrat beschloss Mittwoch Abend mit den Stimmen von Koalition und SPÖ, das Gebäude aus der Liste der unverkäuflichen Wohnobjekte herauszustreichen. Sollte keine Restitution nötig sein, kann die Villa somit veräußert werden. Die Grünen kritisierten dieses Vorgehen.

Die Abgeordnete Gabriela Moser forderte, mit der Streichung zuzuwarten: "Die Hohe Warte ist nicht verkaufsreif, solange das Schiedsgericht nicht entschieden hat, ob eine Restitution stattfindet oder nicht." Der VP-Abgeordnete Roderich Regler verteidigte das Vorgehen mit dem Hinweis, dass der Verkauf der Villa grundsätzlich möglich sein sollte, habe sie doch keinen historischen Wert. Allerdings werde man in jedem Fall zunächst das Urteil des Schiedsgerichts abwarten und davor keinen anders lautenden parlamentarischen Beschluss fällen.

Beschlossen wurde diese Angelegenheit im Rahmen der Novelle zum Bundesimmobiliengesetz. Mit dieser wird weiters die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) mit der Immobiliengesellschaft des Bundes verschmolzen. Dabei sollen zum Zweck der Effizienzsteigerung zentrale Bereiche wie Rechnungswesen und IT zusammengeführt werden. Die Datenübermittlung an den zuständigen Minister durch die BIG erfolgt künftig nicht mehr jährlich, sondern auf Aufforderung. (APA)