Die Anhalteordnung biete prinzipiell Möglichkeiten zur Verbesserung, "ob das aber auch so vollzogen wird, ist eine andere Frage", so Giendl. Als Beispiel nannte sie die Besuchsregelung, die erweitert werden soll. Bisher stand Schubhäftlingen ein wöchentlicher Besuch von einer halben Stunde zu. Die Caritas kritisierte zudem, ähnlich wie die Diakonie, dass die Anhalte-Gebäude für eine längere Verweildauer nicht geeignet seien, weil sie nicht dafür gebaut geworden seien. Außerdem seien überhaupt "viel zu viele Menschen in Schubhaft", und dass zu "widrigeren Bedingungen als Strafhäftlinge", kritisierte Giendl.
Der vom "Verein Menschenrechte Österreich" am Mittwoch gelobten "Anhalteordnung neu" steht die Diakonie skeptischer gegenüber. Christoph Riedl, Leiter des Flüchtlingsdienst der Diakonie, befürchtet, dass die Verordnung zu viele "Kann-Formulierungen" beinhalte. Die Diakonie habe allerdings den Begutachtungsentwurf noch nicht bewertet, betonte Riedl, der sich gleichzeitig "wunderte", dass eine NGO-Organisation diesen der Öffentlichkeit präsentiere.