Wien (APA) - Im Hinblick auf Österreichs EU-Präsidentschaft im ersten Halbjahr 2006 laufen die Sicherheitsvorkehrungen bereits auf Hochtouren. Deshalb wird am 23. November in Wien und in Schwechat in Niederösterreich eine multidisziplinare Übung der Einsatzkräfte im Rahmen des Staatlichen Krisen- und Katastrophenmanagement (SKKM) stattfinden, teilte Oberst Rudolf Gollia, Sprecher des Innenministeriums mit. Als Übungsszenario der "Vorsorge05" wird ein terroristischer Akt angenommen. Innenministerin Liese Prokop wird teilweise als Beobachterin teilnehmen.

Beauftragt wurde die Übung von Bundeskanzleramt, Innen- und Verteidigungsministerium. Die Leitung hat der Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, Erik Buxbaum, übernommen und ein Team beauftragt, die Übung zu konzipieren, so Gollia. Ein Manöver mit so vielen Zuständigkeiten und auch über ein Bundesland hinaus sei in den vergangenen Jahrzehnten nicht durchgeführt worden, sagte Gollia.

Verkehrsunfall mit Folgen

Bei der Übung wird ein Terrorszenario angenommen. Im ersten Teil kommt es in Schwechat im Kreuzungsbereich der B9 (Preßburger Straße) und der B10 (Budapester Straße) zu einer "Gewalthandlung und einem Verkehrsunfall mit einer größeren Anzahl an Verletzten". Der Austritt von radioaktiven und chemischen Stoffen ist die Folge und erfordert den Einsatz von Rettung, Polizei, Rotem Kreuz, Feuerwehr, Bundesheer und Entschärfungsdienst. Bei diesem Teil wird Prokop zusehen.

Der zweite Teil der Übung - die "Bekämpfung der Terroristen" - führt nach Wien. In einem leer stehenden Haus in der Mühlbergstraße in Penzing, das die Stadt Wien für das Szenario zur Verfügung gestellt hat, kommen u.a. die Cobra und ein Hubschrauber des Innenministeriums zum Einsatz. Anrainer werden von der Übung informiert.

Insgesamt sind laut Gollia rund 500 Einsatzkräfte von Polizei, Bundeskriminalamt, Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung, Einsatzkommando Cobra, Bundesheer, Feuerwehr und Rettung beteiligt. Ein Evaluierungsteam wird bei der Übung dabei sein und einige Tage später den Ablauf bewerten. (APA)