Während sich die von den Kräften des Fortschritts eklatant überschätzte Disco-Duse, die von Moloko bekannte und nun solo unter der Regie von Matthew Herbert tätige Tanzbodentragödin Roisin Murphy in der Arena an ihrem von der Laptop-Technik her innovativen, im Ergebnis allerdings altbackenen Bekenner-House abmüht, setzt es im Wiener Flex Saures aus der Steinzeit.Die mächtigen Kanadier von Dead Mountain bratzen, schlunzen und böllern sich zurück zu Black Sabbath. Sie nehmen aber nicht den direkten Waldweg, sondern die Umfahrungsstraße über den Jupiter. Dort treffen sie Freejazz-Mystiker Sun Ra, der ihnen Peter Burschs Gitarrenlexikon schenkt. Das befähigt sie dazu, ihre Streitäxte nicht nur wütend zu würgen, sondern auch liebevoll zu zupfen. Beim Sex heißt das: Vorspiel. Tolle Sache. Vorprogramm: Dead Meadow. (schach/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 16. 11. 2005)