Die polnische Telekom TP SA muss zehn Mio. Zloty (2,5 Mio. Euro) Strafe bezahlen, weil sie einem Konkurrenten den Zugang zum Markt verwehrte. Dies entschied die staatliche Regulierungsbehörde für das Telekommunikations- und Postwesen (URTiP). Der größte Anteilseigner der TP SA ist mit 47,5 Prozent die France Telecom.

Seit Juni 2003 fordert der lokale Telefonanbieter im südostpolnischen Mielec, "Multimedia Polska-Mielec", erfolglos den Zugang zum von der TP SA verwalteten, ehemals staatlichen, Telefonnetz. Die TP SA kam einer Anordnung der URTiP, in der die Vertragsbedingungen umrissen wurden, nicht nach, entschied die Regulierungsbehörde nun. Nach Aussage des URTiP-Vorsitzenden Witold Grabos behindere die TP SA so die geschäftliche Entwicklung eines alternativen Telefonbetreibers.

Der ehemalige Monopolist kündigte bereits an, gegen die Entscheidung der Behörde Widerspruch einzulegen. Deren Anordnung zur Kooperation mit "Multimedia Polska-Mielec" sei nicht mit den vom Infrastrukturministerium erstellten Richtlinien konform, heißt es in einer Stellungnahme der TP SA.

Die nun beschlossene Strafe ist die höchste in der Geschichte der URTiP. Vor drei Jahren verhängte sie gegen die TP SA eine Strafe von einer Mio. Zloty, weil das Unternehmen einem lokalen Internet-Betreiber die Benutzung des Telefonnetzes verwehrte. (APA)