Hannover - Nur wenige Tage nach dem umstrittenen Trainerwechsel ist beim deutschen Fußball-Bundesligisten Hannover 96 der Ärger in den Führungsgremien eskaliert. Der langjährige Clubchef und Geldgeber Martin Kind zieht sich bis auf weiteres zurück. "Ich habe mich entschieden, meine Gesellschafterfunktion persönlich nicht weiter auszuüben", teilte der Unternehmer am Montagabend mit.

Vordergründig war zuletzt die Verlängerung des Vertrages von Manager Ilja Kaenzig der Auslöser für die Streitigkeiten. Dahinter steckte allerdings ein Kampf um Eitelkeiten und Einfluss bei dem Erstligisten mit seinem kaum zu durchschauenden Geflecht von insgesamt vier Wirtschaftsbetrieben.

Kind hatte nach der Entlassung des von ihm geschätzten Trainers Ewald Lienen die Verlängerung des 2006 auslaufenden Vertrages von Kaenzig in Frage gestellt. Der Aufsichtsrat hat sich nun bereits für Kaenzig ausgesprochen, der vor eineinhalb Jahren von Leverkusen gekommen und zu Beginn noch Kinds erklärter Liebling war. Im Machtkampf scheint der 32-jährige Manager nun zu den Gewinnern zu gehören. Seine Zukunft bei Hannover 96 hängt aber auch vom sportlichen Abschneiden nach der Verpflichtung von Peter Neururer als Trainer ab.(APA/dpa)