Wien - Kroatien hat am vergangenen Freitag offiziell die Arbeiten des Infrastrukturprojektes "Peljesac" eröffnet, das unter anderem den Bau der größten Brücke des Landes vom Festland auf die Halbinsel Peljesac beinhaltet. Die rund 2,4 Kilometer Meter lange Brücke soll zwischen 250 und 300 Mio. Euro kosten und bis 2008 fertig gestellt werden. Die Ausschreibung für den Brückenbau sei in Vorbereitung, berichtet die kroatische Nachrichtenagentur Hina.

13 Pfeiler im Meer

Die Brücke soll durch 13 Pfeiler im Meer gestützt werden und am höchsten Punkt 35 Meter über dem Meer verlaufen. Dies sei ein wichtiger Tag für Kroatien, denn in Zukunft werde man aus dem Süden des Landes keine Reisepässe mehr brauchen, so Kroatiens Präsident Stipe Mesic bei der Eröffnung.

Bisher mussten kroatische Staatsbürger aus dem Süden auf dem Weg nach Norden durch bosnisches Territorium. Dies soll nun durch die neue Brücke, die das kroatische Festland mit der Halbinsel Peljesac verbindet und damit mit dem südlichsten Zipfel Kroatiens um Dubrovnik, vermieden werden.

Keine Zustimmung Bosnien-Herzegowinas

Der Baubeginn erfolgte ohne Zustimmung Bosnien-Herzegowinas, erklärte der stellvertretende bosnische Verkehrsminister Haris Basic gegenüber der bosnischen Tageszeitung "Dnevni Avaz". "Wir haben nicht zugestimmt, weil dadurch der freie Zugang Bosnien-Herzegowinas zum Meer nicht gewährleistet wird", wird Basic zitiert. Diese Linie wurde mittlerweile auch vom bosnischen Verkehrsminister Branko Dokic bestätigt.

Parallel zum umstrittenen Brücken-Projekt läuft auch der Bau des Autobahnteilstückes Split-Ploce, das bis 2008 fertig gestellt werden soll und später um weitere 102 Kilometer - bis Osojnik - nordwestlich von Dubrovnik - auch durch einen Bosnien-Herzegowina verlängert werden soll, so der kroatische Verkehrsminister Bozidar Kalmeta.

Darüber hinaus wurde auch der Baubeginn der Autobahn Zagreb-Sisak für Februar 2006 angekündigt. Die 46,4 Kilometer lange Strecke soll 1,5 Mrd. Kuna kosten. (APA)