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Infografik: Spitzensteuersatz im EU-Vergleich

Grafik: APA
Wien - Für die Absichten der neuen deutschen Regierung, mit der Einführung einer "Reichensteuer" zu Mehreinnahmen zu kommen, hat Österreichs Finanzminister Karl-Heinz Grasser mit Blick auf die deutschen Budgetnöte Verständnis. Für Österreich gebe es aber keine Pläne, Reiche stärker zur Kasse zu bitten. Überhaupt "stellt sich bei uns das Thema Steuererhöhung nicht", deponierte Grasser am Montag bei einer Pressekonferenz in Wien.

Österreich sei besser dran als Deutschland. "Bei uns heißt es Steuersenkung und nicht wie in Deutschland kurzfristig Steuern zu erhöhen."

"Sozial ausgewogen"

Wenn die deutsche Regierung ein sozial ausgewogenes Paket zu schnüren habe, sei, so meint Grasser, eine "Reichensteuer" ein gutes Signal dafür, dass jeder seinen Beitrag leiste. Man verlange in Deutschland ja auch den Pensionisten einen Beitrag ab und auch den allen anderen Lohn- und Einkommensteuerzahlern.

Knapp acht Wochen nach der Bundestagswahl haben in Deutschland Union und SPD ihre Koalitionsverhandlungen vor dem Wochenende erfolgreich abgeschlossen. Der Koalitionsvertrag enthält u.a. die umstrittene "Reichensteuer". Der Spitzensteuersatz soll dabei für Jahreseinkommen ab 250.000 Euro für Ledige und 500.000 Euro für Verheiratete von 42 auf 45 Prozent steigen.

Für Grasser hingegen sind Grenzsteuersätze grundsätzlich "eine Frage der Leistungsorientierung". (APA)