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WTO-Chef Pascal Lamy hält langfristig eine Einigung für möglich.

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London - Bei den Verhandlungen der Welthandelsorganisation (WTO) ist nach Einschätzung von WTO-Chef Pascal Lamy langfristig eine Einigung möglich. Dies sei keine "Mission impossible", sagte Lamy der britischen Tageszeitung "The Independent" vom Montag. Jeder der Beteiligten werde sich bewegen müssen. Zugleich räumte der Franzose ein, dass die gegenwärtigen Positionen "zu verschieden" seien, um eine sofortige Einigung zu finden. Es sei daher besser, in der WTO-Ministerkonferenz in Hongkong in rund einem Monat einen "Schritt vorwärts" zu sehen und nicht eine Gelegenheit, bei der um jeden Preis ein Abkommen gefunden werden müssen.

Für die WTO-Ministerkonferenz in Hongkong rechnet kaum noch einer der Verhandlungspartner mit einem Erfolg. Nach EU-Handelskommissar Peter Mandelson geht inzwischen auch EU-Agrarkommissarin Mariann Fischer Boel von einem Scheitern aus. Das Asien-Pazifik-Forum (APEC) warnte am Wochenende vor einem Misserfolg. Vergangene Woche hatten sich bereits die USA skeptisch gezeigt. Deutsche Wirtschaftsverbände riefen die Beteiligten dagegen zu Kompromissen auf.

Bei der so genannten Doha-Runde, die 2001 im Wüstenstaat Katar begann, ringen die Entwicklungsländer mit der EU und den USA um einen gleichberechtigten Zugang ihrer Agrarprodukte zum Weltmarkt. Die EU hatte zuletzt eine Senkung der EU-Agrarsubventionen um 70 Prozent und einen Abbau der Importzölle für landwirtschaftliche Produkte um durchschnittlich 46 Prozent vorgeschlagen. Den Verhandlungspartnern geht dies nicht weit genug. Wie die EU fürchten auch Japan, Norwegen und die Schweiz die Folgen einer Zollsenkung für ihren Landwirtschaftssektor. (APA)