Moskau - Kurz vor dem Japan-Besuch des russischen Präsidenten Wladimir Putin hat der japanische Ministerpräsident Junichiro Koizumi für eine rasche Beilegung des jahrzehntealten Territorialstreits um die Kurilen-Inseln geworben. Eine solche Regelung könnte "den Weg für eine bedeutende Ausweitung" der beiderseitigen Beziehungen öffnen, sagte Koizumi am Sonntag in einem Interview mit dem russischen Fernsehen.

Allerdings gehe er davon aus, dass eine endgültige Regelung noch lange auf sich warten lassen könnte. Sein Ziel sei es zunächst, dass die Russen den japanischen Anspruch auf die Inseln "besser verstehen", sagte Koizumi

Am Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 hatte die Sowjetunion (Russland ist völkerrechtlich ihr Nachfolgestaat) vier Inseln des Kurilen-Archipels besetzt, die bis dahin zu Japan gehörten. Japan sieht sie auch heute noch als Teil seines Staatsgebiets an. Der Streit ist Grund dafür, dass beide Länder auch 60 Jahre nach Kriegsende noch keinen Friedensvertrag abgeschlossen haben. Putin reist in der kommenden Woche nach Japan. (APA)