Kairo - Die Beteiligung an der ersten Runde der Parlamentswahl in Ägypten hat nach Angaben der Wahlkommission vom Freitag bei 24,9 Prozent gelegen. Sie war damit nur marginal höher als bei der Präsidentschaftswahl im September, als 23 Prozent zur Wahl gingen. Von 31 Sitzen gingen 26 an die regierende Nationaldemokratische Partei (NDP), wie der Kommissionsvorsitzende, Justizminister Mahmud Abu al Leil, sagte. Die anderen fünf Sitze gingen an unabhängige Kandidaten.

Vier der Unabhängigen sind jedoch als Mitglieder der Muslimbruderschaft bekannt, der größten islamischen Partei Ägyptens. Sie durfte zwar offiziell nicht als politische Partei an der Parlamentswahl teilnehmen, gegen ihre Kampagne für "unabhängige" Kandidaten schritten die Sicherheitskräfte jedoch anders als früher nicht ein.

Über die verbleibenden 133 Sitze wird in einer Stichwahl am Dienstag entschieden, da keiner der Kandidaten die nötige absolute Mehrheit erhielt. Die Oppositionskandidaten gewannen bisher keinen Sitz. Auch Ajman Nur, der Vorsitzende der Al-Ghad-Partei, verlor seinen Wahlbezirk im Süden Kairos an einen Bewerber der Regierungspartei. Nur lag bei der Präsidentenwahl im September an zweiter Stelle hinter Amtsinhaber Hosni Mubarak.

Die Wahl galt als Test der Reformbereitschaft Mubaraks. Die erste Wahlrunde am Mittwoch beschränkte sich auf die Hauptstadtregion Kairo und sieben weitere Provinzen. Zwei weitere Wahlgänge sind für den 20. November und den 1. Dezember angesetzt. Insgesamt werden 444 der 454 Parlamentssitze von den Wählern neu besetzt, zehn Abgeordnete werden von Präsident Mubarak berufen. (APA/AP)