Bild nicht mehr verfügbar.

Laut Baath-Partei ist Saddam Husseins ehemaliger Stellvertreter Izzat Ibrahim al-Douri am Freitag gestorben.

Foto: AP/Jassim Mohammed
Bagdad - Die USA haben Berichte über den Tod des seit dem Irak-Krieg flüchtigen Saddam-Stellvertreters Izzat Ibrahim al-Douri mit Zurückhaltung aufgenommen. Das US-Militär hält nach eigenen Angaben vom Sonntag auch eine Täuschung für möglich. Möglicherweise sollten diejenigen in die Irre geführt werden, die noch immer nach ihm suchten.

Am Samstag hatte es auf einer von den Anhängern der Baath-Partei des gestürzten Präsidenten Saddam Hussein genutzten Internetseite geheißen, Izzat Ibrahim sei am frühen Freitagmorgen gestorben. Von unabhängiger Seite wurde der Tod bisher nicht bestätigt.

"Er ist für uns eine wichtige Person"

"Wie viel davon reine Propaganda ist, ist schwer zu sagen", erklärte der Sprecher der US-Armee, Steven Boylan. "Er ist für uns eine wichtige Person, und es ist wichtig zu wissen, ob er lebt oder tot ist", fügte er hinzu. An die Iraker appellierte er, Hinweise auf einen Verbleib des Flüchtigen zu liefern, sollten sie etwas darüber wissen.

Der 1942 geborene Izzat Ibrahim steht auf der US-Liste der meist gesuchten 55 Iraker an sechster Stelle. Für seine Ergreifung waren zehn Millionen Dollar ausgesetzt. Er unterstützte Saddam bei dem Umsturz 1968, der die Baath-Partei an die Macht brachte.

Izzat Ibrahim hat Österreich wiederholt besucht, um sich verschiedenen medizinischen Behandlungen zu unterziehen. Als der Grünen-Politiker Peter Pilz 1999 Anzeige wegen Kriegsverbrechen und Massenmordes an Kurden durch Einsatz chemischer Waffen (1988 in Halabja) erstattete, wurde diese von der Staatsanwaltschaft Wien "wegen mangelnder Gründe" zurückgelegt.

Nach damaliger Darstellung des Innenministeriums wurden Izzat Ibrahim "aus humanitären Gründen" Aufenthaltsgenehmigungen erteilt. Er litt an Leukämie. Nach dem Sturz des alten Regimes wurde Izzat Ibrahim einer der Drahtzieher des irakischen Widerstands. (APA/Reuters)