Wien - Neue Wendung im andauernden Streit um Eigentümerschaft und strategische Ausrichtung des oberösterreichischen Flugzeugzulieferers FACC: Jetzt wollen der Industrielle Hannes Androsch und Raiffeisen Oberösterreich-Boss Ludwig Scharinger der Familie Fischer (Fischer Schi) deren 47,5 Prozent-Anteil abkaufen. Das berichtet das "WirtschaftsBlatt" in seiner
Wochenendausgabe.
Zwischen Scharinger und Androsch hatte in den vergangenen Wochen
ein Streit über den Standort einer neuen FACC-Fabrik getobt, die
jetzt in Reichersberg/Oberösterreich gebaut wird. Diese Woche haben
die beiden ihr Kriegsbeil begraben. Dafür richtete der ursprüngliche
Eigentümer der FACC, die Familie Fischer, Androsch aus, sie wolle ihn
nicht mehr als Aufsichtsratschef akzeptieren.
Androsch und Scharinger haben nun in einem Brief an die Familie
ihr Interesse untermauert, mit den Salinen - wo die beiden gleich
starke Partner sind - die Fischer-Anteile aufzukaufen. In dem Brief
gibt es nach Auskunft des Fischer-Vertreters Florian Keiper-Knorr
aber lediglich eine Ankündigung eines Offerts - es würden darin weder
ein Termin noch ein Preis genannt.
Zwischen den Eigentümern gebe es seit längerem unterschiedliche
Auffassungen über die strategische Ausrichtung, "insbesondere, was
die Expansion von FACC und die damit verbundene Kapitalausstattung
betrifft", zitiert das "WirtschaftsBlatt" Salinen-Chef Thomas
Joszeffi, früherer Manager in der Androsch-Gruppe. Da wegen des
Fabriks-Neubaus in den nächsten zwei bis drei Jahren Investitionen in
Höhe von 100 Mio. Euro anstünden, brauche es eine Klärung der
Divergenzen. (APA)