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Foto: Archiv/Nasa
Geo-Browser wie Google Earth oder World Wind könnten sich zur universellen Schnittstelle für ortsbezogene Informationen aller Art entwickeln und so völlig neue Geschäftsfelder eröffnen, schreibt das IT-Magazin iX in der Ausgabe.

Massentaugliche Software

Anwendungen zur Visualisierung von Geo-Daten gibt es schon lange. Bislang fehlte jedoch eine massentaugliche Software, die dem Endanwender den Sinn und die Zweckmäßigkeit geographischer Informationen vermittelte.

Zwei herausragende Programme

Doch jetzt sind zwei herausragende Programme aufgetaucht: NASAs Browser World Wind und Google Earth. Das Open-Source-Programm World Wind ist seit Mitte 2004 erhältlich, die frei erhältliche Windows-Software Google Earth seit Juni dieses Jahres. Beide Anwendungen erlauben, einen Planeten seiner Wahl zu erforschen - bei World Wind momentan Erde, Mond und Mars, bei Google Earth die Erde, den Mond gibt es als Erweiterung.

Ein kurzweiliges endliches Vergnügen

Das Betrachten von Satellitenbildern ist zwar ein kurzweiliges, jedoch endliches Vergnügen, vor allem wenn es nicht andere Daten ergänzen. Man wird diesen Anwendungen aber nicht gerecht, wenn man sie lediglich als Bildbetrachter einsetzt. Für Archive und Datensammlungen jeglicher Art ist die Metapher der Erde als digitales Modell ein nahe liegendes Konstrukt, denn in ihr steckt das Potenzial zur Entwicklung eines Universalarchivs für alle Ereignisse dieser Welt. Es finden sich kaum Informationen, die nicht eine historische Dimension und damit einen zeitlichen und räumlichen, sprich geographischen Aspekt besitzen.


Bild: World Wind

Historische Reportagen erhalten durch den Einsatz von Geo-Browsern eine Qualität, die in Lehre und Ausbildung deutliche Veränderungen nach sich ziehen dürfte. Vielfältige Einsatzmöglichkeiten bieten sich beispielsweise in der Stadt- und Regionalplanung und im Tourismus.

Neue Geschäftsmöglichkeiten

"Für kleinere Unternehmen eröffnen sich insbesondere im Bereich Dienstleistungen rund um die Aufbereitung von Geo-Informationen Geschäftsmöglichkeiten, die mit denen beim Auftreten von Internet-Dienstleistungen in den 90er Jahren vergleichbar sind", meint Henning Behme, stellvertretender iX-Chefredakteur. "Mit vermehrter Verbreitung der Geo-Browser steigt der Druck, Inhalte an sie anzupassen und für sie bereitzustellen, um die eigene Wahrnehmung in der Öffentlichkeit zu erhöhen. (red)