Klagenfurt - Der Einspielerpreis wurde am Donnerstagabend in Klagenfurt an den Sprachwissenschaftler Heinz Dieter Pohl vergeben. Die Auszeichnung wurde in diesem Jahr zum 15. Mal verliehen, bisherige Preisträger waren unter anderen Südtirols Landeshauptmann Luis Durnwalder und Ex-ORF-Generalintendant Gerhard Weis. Pohls wissenschaftliche Arbeit habe einen großen Beitrag zur Entkrampfung im Blick auf die Kärntner Vergangenheit geleistet, so die Begründung.

Kulturverbandsobmann Janko Zerzer würdigte in seiner Laudatio Pohls Arbeit: "Er hat sich mit seinen einschlägigen Forschungen einen Namen gemacht, der ihn in der Welt der Wissenschaft in die vorderste Linie der Namensforschung stellt und den Bemühungen der Kärntner Slowenen um Anerkennung unschätzbare Hilfe leistet." Der Obmann des Rates der Kärntner Slowenen, Matthäus Grilc, wies darauf hin, dass die Arbeit Pohls "mehr als nur sprachwissenschaftliche Forschung" darstelle, in Kärnten sei sie ein "hochpolitischer Akt".

Zusammenleben

Pohl selbst zitierte in seiner Dankesrede Ergebnisse seiner Arbeit - in beiden Sprachen und wies darauf hin, dass wohl niemand mit letzter Sicherheit sagen könne, was am typisch Kärntnerischen "rein deutsch oder rein slowenisch" sei. Der Kärntner, wie man ihn kenne, sei erst durch das Zusammenleben der beiden Sprachgemeinschaften entstanden.

Benannt ist die Auszeichnung nach Monsignore Andrej Einspieler (1813-1888), der als Geistlicher, Politiker, Publizist und Volksbildner in Kärnten wirkte. Er war auch Mitbegründer der "Hemagoras-Bruderschaft" und des "Slowenischen Vereines". Der Preis wird an Persönlichkeiten "aus den Reihen des Mehrheitsvolkes" vergeben, die sich um das Zusammenleben der Volksgruppen und um das Verständnis der Mehrheitsbevölkerung für die Anliegen und Sorgen der Kärntner Slowenen besondere Verdienste erworben haben. (APA)