Seoul - Das aggressive Vogelgrippe-Virus H5N1 ist nun auch am Persischen Golf nachgewiesen worden. Die Behörden in Kuwait teilten am Freitag mit, ein verendeter Flamingo sei an dem für den Menschen gefährliche Virus verendet. Das hätten Tests ergeben. Die Regierung in Vietnam will im Kampf gegen die Ausbreitung der Tierseuche Soldaten einsetzen.

Ein Sprecher der kuwaitischen Landwirtschaftsbehörde, der Flamingo sei an einem Strand gefunden worden. Bei einem importierten Falken, der am Flughafen in Quarantäne gehalten worden sei, sei der nicht so aggressive Virus-Typ H5N2 nachgewiesen worden.

Vietnam will im Kampf gegen die Vogelgrippe Militär und Polizei einsetzen. Ministerpräsident Phan Van Khai ordnete am Freitag die Mobilisierung von Soldaten und Polizisten an, wie amtliche Medien berichteten. In einem an Ministerien und Provinzregierungen gesandten Telegramm verlangte er, neben Polizei und Militär auch Studenten aufzubieten, um weitere Ausbrüche des H5N1-Virus zu unterbinden. Die Überwachung bis in die Dörfer müsse verstärkt werden.

Die Kommunalverwaltungen und -Regierungen wies er an, neue Vogelgrippefälle schnell zu melden und in den amtlichen Medien zu veröffentlichen. Zwei Drittel der 64 in Asien an H5N1-Infektionen gestorbenen Menschen sind Vietnamesen. In der nördlichen Provinz Hai Duong wurde ein neuer Ausbruch der Vogelgrippe gemeldet. Dort seien in fünf Dörfern mehr als 3.000 Tiere getötet worden, berichteten die Behörden.

Auf der indonesischen Ferieninsel Bali begannen 120 Studenten und Mitarbeiter der Gesundheitsbehörden mit Vogelgrippe-Tests. Die Udayana-Universität erklärte, die Teams gingen in den Dörfern von Haus zu Haus, um Proben von Hühnern, Enten, Schwänen, Wachteln und Tauben zu nehmen.

Die nordkoreanische Regierung erhöhte die Sicherheitsvorkehrungen. Die Bevölkerung müsse zur Abwehr des Virus wie ein Mann zusammenstehen, hieß es in Berichten amtlicher Medien. Am Donnerstag wurde ein "Notfall-Alarm" ausgelöst; das Nationale Komitee für antiepidemische Maßnahmen erklärte Hühnerfarmen zu Sperrgebieten und verschärfte die Quarantäne-Vorschriften an Grenzübergängen, wie das nordkoreanische Fernsehen berichtete.

Vogelgrippefälle hatte es Anfang des Jahres in Nordkorea gegeben. 210.000 Hühner und anderes Geflügel wurden daraufhin gekeult; die Welternährungsorganisation bescheinigte Pjöngjang im April die Eindämmung des Ausbruchs. Nordkorea reagierte mit der verschärften Maßnahmen jetzt auf die vermehrten Vogelgrippefälle im benachbarten China.

China meldete unterdessen einen weiteren Vogelgrippe-Ausbruch in der nordöstlichen Provinz Liaoning. In dem Dorf Beining bei Jinzhou seien 300 Hühner an der Krankheit eingegangen. Es war die vierte Meldung über Vogelgrippe-Fälle in Geflügelbeständen in dieser Woche. Nach Angaben des Pekinger Landwirtschaftsministeriums wurden 2,5 Millionen Vögel in der Region gekeult und in der gesamten Provinz 198 Millionen Tiere geimpft, um die Ausbreitung der Krankheit zu stoppen.(APA)