New York - Der weltgrößte Netzwerkausrüster Cisco Systems hat wegen der Kosten für Aktien-Optionen einen Gewinnrückgang verzeichnet und die Finanzmärkte zudem mit einer verhaltenen Umsatzprognose enttäuscht.

Im ersten Quartal des Geschäftsjahres habe der Nettogewinn bei 1,3 Mrd. Dollar (1,105 Mrd. Euro) oder 20 Cent je Aktie gelegen, teilte der im kalifornischen San Jose ansässige Konzern am Mittwoch nach US-Börsenschluss mit. Vor einem Jahr hatte Cisco noch einen Überschuss von 1,4 Mrd. Dollar oder 21 Cent pro Anteilschein ausgewiesen. Ohne eine im abgelaufenen Vierteljahr erstmals verbuchte Belastung durch Aktien-Optionen in Höhe von 228 Mio. Dollar sowie andere Faktoren stieg der Ertrag auf 1,6 Mrd. Dollar oder 25 Cent je Anteil. Analysten hatten auf dieser Basis im Schnitt einen Gewinn von 24 Cent je Aktie vorausgesagt.

Anleger reagierten enttäuscht

Die Anleger reagierten am Donnerstag enttäuscht auf die Zahlen und trennten sich von Aktien des Unternehmens. Die Cisco-Papiere büßten im frühen Handel an der Wall Street 2,7 Prozent auf 17,28 Dollar ein.

Der Umsatz erhöhte sich auf 6,55 Mrd. Dollar nach 5,97 Mrd. Dollar im Vorjahr. Während die Geschäfte in den USA und Asien besonders gut liefen, gingen die Erlöse auf wichtigen europäischen Märkten wie Deutschland, Frankreich und Großbritannien zurück. "Wir wollen nun beobachten, ob das nur eine vorübergehende Delle ist oder nicht", sagte dazu Cisco-Chef John Chambers.

Unter den Markterwartungen blieb Cisco mit seiner Prognose von einem Umsatzplus von acht bis neun Prozent im aktuellen Quartal. Hier hatten Analysten bisher mit einem Zuwachs von elf Prozent auf mehr als 6,7 Mrd. Dollar gerechnet. "Ich glaube, sie versprechen uns, was sie halten können", sagte Stephen Kamman von CIBC World Markets. "Die Frage wird im Februar sein: Können sie etwas mehr bringen?"

Richtung Telekommunikation

Cisco ist im Unternehmensbereich der weltweit größte Lieferant von Routern, Switches und anderen Netzwerkgeräten, über die ein großer Teil des Internetverkehrs abgewickelt wird. In jüngster Zeit weitete der Konzern seine Aktivitäten im Bereich neuerer Technologien wie Heimnetzwerken für Privatanwender und optischen Netzwerken aus. Cisco versucht auf diese Weise auch, sich höhere Marktanteile bei der Ausrüstung von Telekommunikationsnetzen zu erschließen. Im ersten Geschäftsquartal stammte noch mehr als die Hälfte des Umsatzes aus angestammten Sparten wie dem Routergeschäft. Mit einem Plus von 25 Prozent und einem Umsatzanteil von knapp 20 Prozent sind die neueren Technologien inzwischen aber das am stärksten wachsende Segment. (APA/Reuters)