Siemens-Chef Kleinfeld wehrt sich gegen Jobkiller-Image
Stellenabbau sei immer nur das letzte Mittel so der Konzernchef - 2005 hat Siemens 30.000 Beschäftigte "dazugekauft", die Hälfte davon durch die VA Tech
Redaktion
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München - Siemens-Konzernboss Klaus Kleinfeld hat sich bei
der Bilanz-Pressekonferenz am Donnerstag in München "vehement gegen
das in den letzten Monaten heraufbeschworene Horrorszenario" gewehrt,
dass Siemens in großem Maßstab Jobs ins Ausland verlagere. Das sei
nicht wahr, "Stellenabbau ist für uns immer nur das letzte Mittel",
beteuerte Kleinfeld, der gleichzeitig ankündigte, in den nächsten
Jahren 2.400 deutsche Jobs in der Krisensparte SBS zu streichen.
Deutsche Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke war erst gestern heftig
kritisiert worden, weil er trotz Milliardengewinnen zehntausende Jobs
abbauen will.
Orientierung am Marktbedarf
Die Mitarbeiteranzahl orientiere sich am jeweiligen Marktbedarf in
der Region, sagte Kleinfeld nun am Donnerstag. Das sei auch der
Grund, warum Siemens im vergangenen Jahr seine Mitarbeiteranzahl in
Indien um 20 Prozent gesteigert habe - dies und die "ausgezeichnete
Qualität der indischen Software-Entwickler". Auch in China schafft
Siemens beileibe nicht nur Billigjobs, geht aus Kleinfelds Rede
hervor. Die Zahl der Siemens-Beschäftigten, die dort für Forschung
und Entwicklung arbeiten, hat sich in einem Jahr um 50 Prozent
erhöht.
Unter den größten Arbeitgebern
International gehört Siemens mit seinen insgesamt 461.000
Mitarbeitern zu den größten Arbeitgebern der Welt. Dies gilt auch
(noch) für Deutschland, wo Siemens derzeit 165.000 Mitarbeiter,
darunter 10.000 Lehrlinge beschäftigt. Allein durch Zukäufe sind im
vergangenen Jahr 30.000 Menschen neu zum Siemens-Konzern
dazugestoßen. Gut die Hälfte dieses Zuwachses geht auf das Konto der
österreichischen VA Tech. 2006 wird Siemens Österreich in der Gruppe
um die 30.000 Menschen beschäftigten. (APA)
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