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Die Mitarbeiteranzahl orientiere sich am jeweiligen Marktbedarf in der Region, verteidigte Siemens-Konzernchef Klaus Kleinfeld die angekündigte Stellenstreichung bei SBS.

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München - Siemens-Konzernboss Klaus Kleinfeld hat sich bei der Bilanz-Pressekonferenz am Donnerstag in München "vehement gegen das in den letzten Monaten heraufbeschworene Horrorszenario" gewehrt, dass Siemens in großem Maßstab Jobs ins Ausland verlagere. Das sei nicht wahr, "Stellenabbau ist für uns immer nur das letzte Mittel", beteuerte Kleinfeld, der gleichzeitig ankündigte, in den nächsten Jahren 2.400 deutsche Jobs in der Krisensparte SBS zu streichen.

Deutsche Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke war erst gestern heftig kritisiert worden, weil er trotz Milliardengewinnen zehntausende Jobs abbauen will.

Orientierung am Marktbedarf

Die Mitarbeiteranzahl orientiere sich am jeweiligen Marktbedarf in der Region, sagte Kleinfeld nun am Donnerstag. Das sei auch der Grund, warum Siemens im vergangenen Jahr seine Mitarbeiteranzahl in Indien um 20 Prozent gesteigert habe - dies und die "ausgezeichnete Qualität der indischen Software-Entwickler". Auch in China schafft Siemens beileibe nicht nur Billigjobs, geht aus Kleinfelds Rede hervor. Die Zahl der Siemens-Beschäftigten, die dort für Forschung und Entwicklung arbeiten, hat sich in einem Jahr um 50 Prozent erhöht.

Unter den größten Arbeitgebern

International gehört Siemens mit seinen insgesamt 461.000 Mitarbeitern zu den größten Arbeitgebern der Welt. Dies gilt auch (noch) für Deutschland, wo Siemens derzeit 165.000 Mitarbeiter, darunter 10.000 Lehrlinge beschäftigt. Allein durch Zukäufe sind im vergangenen Jahr 30.000 Menschen neu zum Siemens-Konzern dazugestoßen. Gut die Hälfte dieses Zuwachses geht auf das Konto der österreichischen VA Tech. 2006 wird Siemens Österreich in der Gruppe um die 30.000 Menschen beschäftigten. (APA)