Nachdem die Einreichfrist für die ersten Angebote am 9. September 2005 geendet hat, war die Asfinag während der vergangenen Wochen intensiv mit der Prüfung und Bewertung der gelegten Angebote beschäftigt. Ab sofort würden die Bieter nun zu Verhandlungen eingeladen, teilte die Asfinag am Donnerstag mit. Die letztgültigen Angebote - "Last and Final Offer" genannt - werden dann Anfang 2006 erwartet.
Ursprünglich fünf Bieter
Das Asfinag-Management war ursprünglich von fünf Bietern ausgegangen. Zuletzt hielt man sich bedeckt. "An sich wurden unsere Erwartungen erfüllt", so Asfinag-Vorstand Christian Trattner nach Ablauf der ersten Einreichfrist im September.
Bereits ihr Angebot bestätigt hat zuletzt das österreichische Konsortium "AKOR". In der Bietergemeinschaft hatten sich mit Strabag, Porr, Swietelsky, HA-Bau, Raiffeisen, BA-CA und Investkredit die größten heimischen Banken und Baukonzerne des Landes zusammengeschlossen, um ausländische Konkurrenten abzuwehren. Neben AKOR haben, wie berichtet, auch der französische Baukonzern Vinci (mit dem Mautbetreiber ASF), dessen Konkurrent Bouygues (mit Cofiroute), Bilfinger+Berger (mit der Rhein-Rhone-Autobahngesellschaft APRR) sowie Hochtief mit der Salzburger Alpine Mayreder ihr Interesse an dem Projekt bekundet.
Erster Abschnitt
Die Baukosten für den ersten 55 Kilometer langen Nordautobahnabschnitt von Wien nach Mistelbach hat die Asfinag mit 850 Mio. Euro angesetzt. Dazu kommen die Kosten für Betrieb, bauliche Erhaltung und das Risiko der Mauteinnahmen über die Laufzeit von 30 Jahren - was die Asfinag zuletzt in Hinblick auf die weiteren Verhandlungen noch nicht öffentlich bewerten wollte.