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In Wien plant Hypo Tirol-Generaldirektor Hannes Gruber ein neues "Hypo Tirol Haus". In diesem sollen alle Aktivitäten im Wiener Raum gebündelt werden.

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Wien - Die Hypo Tirol, die größte Bank in Westösterreich, forciert ihren Marktauftritt in Ostösterreich. Zusätzlich zu ihrem erst jüngst bekundeten Interesse an der Bank Burgenland ist in Wien ein neues "Hypo Tirol Haus" geplant. In diesem sollen alle Aktivitäten im Wiener Raum gebündelt werden, kündigte Hypo Tirol-Generaldirektor Hannes Gruber am Donnerstag in Wien vor Journalisten an.

Gruber erwartet in den nächsten Tagen die Detailunterlagen zur Bank Burgenland-Privatisierung, für die sich die Tiroler wie berichtet gemeinsam mit der Vorarlberger Hypo interessieren. Erst nach Prüfung dieser Unterlagen werde man entscheiden, ob ein indikatives Angebot für die burgenländische Hypobank abgegeben wird. Von der Kärntner Hypo Alpe Adria Bank (HAAB) gebe es das Angebot, bei der Prüfung der Unterlagen auf ihr Wissen zurückzugreifen, da diese schon 2004 - beim ersten Privatisierungsanlauf - die Bank Burgenland geprüft habe, sagte Gruber.

Für die Kärntner Hypo gebe es keinen Ausschließungsgrund, sich der derzeitigen Hypo-Bietergruppe anzuschließen, betonte Gruber auf Journalistenfragen. Finanzieren könnten sich die beiden westösterreichischen Hypos die Bank Burgenland aber auch ohne Hilfe der Kärntner, sagte Vorstandsdirektor Werner Pfeiffer. Eine detaillierte Prüfung der Unterlagen werde wohl ein bis zwei Monate dauern, um eine solide Entscheidungsbasis zu haben. Der strategische Sinn einer Übernahme der Bank Burgenland liege in der Vergrößerung und Erweiterung der Geschäftsaktivitäten in der Ostregion, sagte Gruber.

Einen Standort für das neue "Hypo Tirol Haus" will Gruber so bald als möglich finden. In Wien betreibt die Tiroler Bank derzeit zwei Geschäftsstellen und ein Kommerzcenter. Es werden rund 1.600 Kunden und 5.800 Konten betreut. Das Kundengeschäftsvolumen beläuft sich auf 600 Mio. Euro.

Ungarn zweitrangig

Die Bank Burgenland würde auch deswegen interessant sein, da sie ein ähnliches Geschäftsmodell einer Universalbank verfolge und in Wien eine ähnliche Geschichte habe. Eine Geschäftsexpansion nach Ungarn sei eher zweitrangig.

Keine Sorgen macht sich Gruber um die Zukunft der Hypo Tirol, falls die Hypo-Gruppe nicht den Zuschlag erhalten sollte. "Wir überprüfen mehrere Möglichkeiten, um zu wachsen, auch in anderen Ländern". Eine Möglichkeit wäre, die Beteiligung an der Münchner Merkur Bank von derzeit 10 Prozent deutlich auf eine Mehrheit aufzustocken, wozu es noch bis ins kommende Jahr eine entsprechende Option gebe.

Mit dem Geschäftsverlauf in diesem Jahr ist die Bank zufrieden. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) wird um 14,5 Prozent höher bei über 45 Mio. Euro erwartet, die Eigenkapitalrendite sollte von 14,4 auf 16,5 Prozent steigen, die Cost-Income-Ratio (CIR) sollte von 57,2 auf 56,5 Prozent verbessern. Die Bilanzsumme wird um 11,5 Prozent höher bei 9,55 Mrd. Euro erwartet. (APA)