Die Regierung in Damaskus lud unterdessen am Mittwoch den deutschen UN-Sonderermittler Detlev Mehlis und dessen Team offiziell ein und sicherte "vollständige Zusammenarbeit" zu. Am Dienstag hatte Mehlis die Vernehmung von sechs syrischen Verdächtigen beantragt. Zu ihnen soll auch Militärgeheimdienstchef Assef Shaukat, ein Schwager von Präsident Bashar Assad gehören. Mit Spannung wurde eine für Donnerstag geplanten Rede Assads zur derzeitigen Lage in Syrien erwartet.
Syrien
Untersuchskommission verbietet Verdächtigen Ausreise
Mehlis-Team offiziell eingeladen und sicherte "vollständige Zusammenarbeit" zu
Damaskus - Die syrische Untersuchungskommission zum Mord
an dem ehemaligen libanesischen Ministerpräsidenten Rafik Hariri hat
allen von den UN-Ermittlern genannten Verdächtigen die Ausreise
verboten. Die Kommission habe zudem mit der Befragung begonnen, sagte
ihr Sprecher Ibrahim Darraji der Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch.
Die syrische Untersuchungskommission war erst am 29. Oktober, zwei
Tage bevor die UNO das Land in einer Resolution zu einer besseren
Zusammenarbeit bei der Aufklärung des Verbrechens aufforderte,
gegründet worden.
Hariri war am 14. Februar bei einer Bombenexplosion in Beirut
getötet worden. Nach dem unter Federführung des Berliner
Staatsanwalts Mehlis am 20. Oktober vorgelegten UN-Ermittlungsbericht
sind die syrische und die libanesische Regierung in den Anschlag
verwickelt. In dem Dokument heißt es auch, Damaskus habe nicht mit
den UN-Ermittlern zusammengearbeitet. Der UN-Sicherheitsrat
verabschiedete daraufhin eine Resolution, in der Syrien zur
Zusammenarbeit mit Mehlis aufgefordert wird. Sein bereits
abgelaufenes Ermittlungsmandat wurde bis zum 15. Dezember verlängert. (APA)