"Freud wäre in diesem Land umgebracht worden", seine Schwestern "wurden in Theresienstadt abgemurkst", so Brusatti. "Und das ist noch nicht so lange her, viele Leute, die dabei waren, leben noch." Auch deshalb ist die Berggasse 19, langjähriger Sitz der Familie und der Praxis Freud, für den Kulturpublizisten "eine der wichtigsten Adressen der Weltkultur".
"Nicht zu sensationshaschend"
An anderen Adressen in Großbritannien, Frankreich, Italien, den USA und Tschechien wurde ebenfalls gedreht. Freuds Biografie bildet den roten Faden, zugleich will Brusatti aber den komplexen Erkenntnissen des Gründers der Psychoanalyse "mit heutiger Bildlichkeit entsprechen". Freuds "geniale Leistungen" sollen mit filmischen Kunstgriffen visualisiert werden, ein "Running Gag" (Brusatti) sei etwa das "Geburtskanaltrauma". Insgesamt soll die Dokumentation (Kamera: Robert Neumüller) aber "nicht zu sensationshaschend werden", sagte der Regisseur.