An die Spitze soll ein alles umfassendes Streitkräftekommando (eine Neuauflage des vom damaligen Minister Werner Fasslabend 1991 aufgelösten Armeekommandos) gestellt werden – wobei die bestehenden Kommanden für Luft- und Landstreitkräfte sowie für Internationale Einsätze aufgelöst und in das neue Kommando integriert werden.
Zumindest vorläufig wird dieses Kommando an vier verschiedenen Standorten disloziert werden, was für die Bewerber im Generalsrang ein schwieriges Puzzle bedeutet: In Graz soll der eigentliche Kommandostandort angesiedelt sein – gedacht war das unter anderem als Stärkung des steirischen Standortes durch die schwarz-blaue Regierung, was der wahlkämpfenden Landeshauptfrau Waltraud Klasnic gelegen gekommen wäre. Nach der von der SPÖ gewonnenen Steiermark- Wahl hat das Kommando zwei "rote" Standorte (Graz und Salzburg) – plus zwei im "schwarzen" Niederösterreich: die Flieger in Langenlebarn und die Auslandseinsätze in Götzendorf.
Als best geeignet gelten denn auch der bisherige Kommandant der Luftstreitkräfte Generalmajor Erich Wolf, der bisherige Kommandant der Internationalen Einsätze, Generalmajor Günter Höfler und der bisherige Kommandant der Landstreitkräfte, Generalleutnant Edmund Entacher. Wolfs Meriten liegen im in den Vorarbeiten für die Stationierung der Eurofighter. Höfler hat exzellente internationale Erfahrungen als Militärdiplomat in Brüssel. Und Entacher hat neun Jahre lang den größten Verband des Bundesheeres, die 3. Panzergrenadierbrigade, geführt – und damit die größte Führungserfahrung. Er gilt aber als SPÖ-nahe – was den Landeshauptleuten Gaby Burgstaller und Franz Voves womöglich gelegen käme. Aber die haben formell nicht mitzubestimmen – ebenso wenig oder viel wie Landeshauptmann Erwin Pröll aus Niederösterreich, dessen Militärkommandant Hans Culik sich ebenfalls beworben hat.