EU verschärft Kampf gegen Markenpiraterie aus China und beschlagnahmt Tonnen von gefälschten Markenartikeln bei der Operation "Fake"
Redaktion
,
Brüssel - Die EU hat den Kampf gegen Markenpiraterie aus
China verschärft. In einer ersten gemeinsamen Aktion aller 25
Mitgliedstaaten würden zwei Millionen gefälschte Produkte an den
Grenzen sichergestellt, teilte die Kommission am Dienstag mit. So
wurden etwa 60.000 Glühbirnen im süditalienischen Hafen Gioia Tauro
und mehrere hunderttausend Schachteln von Zigaretten im belgischen
Antwerpen beschlagnahmt.
Die Aktion unter dem Codenamen "Fake" wurde bereits im Mai
durchgeführt. Mehr als 250 Zollbeamte aus allen EU-Staaten und
Experten der EU-Betrugsbekämpfungseinheit OLAF waren beteiligt. In
Österreich wurden nach Angaben der EU-Kommission keine gefälschten
Waren sichergestellt. Insgesamt handelte es sich den Angaben zufolge
um Gegenstände mit einem Gewicht von fast 500.000 Kilogramm. Dabei
sei es auch zu Anklagen gekommen, die Strafverfolgung sei aber
Angelegenheit der EU-Staaten, sagte Kallas.
Gesamtmarkt schwer zu schätzen
Der für Betrugsbekämpfung zuständige EU-Kommissar Siim Kallas
sagte, der Gesamtwert der Waren sei schwer zu schätzen. Weltweit
betrage der Wert der auf dem Markt vorhandenen Produktfälschungen
rund 500 Milliarden Euro, sagte EU-Zollkommissar Laszlo Kovacs. Nach
Schätzungen der EU-Kommission haben gefälschte Markenprodukte bereits
einen Anteil von fünf bis neun Prozent am Welthandel. Dies führe
weltweit zu Umsatzausfällen von 200 bis 300 Milliarden Euro.
Zu den bei der EU-Aktion beschlagnahmten Waren gehören auch Tonnen
von gefälschten Kleidungsstücken, Mobiltelefone, Uhren, Sonnenbrillen
und Medikamente. Kovacz betonte, die EU werde die Einhaltung des vor
kurzem mit China unterzeichnete Abkommen zur
Zollzusammenarbeits-Abkommen verstärkt überprüfen. Das Abkommen
verpflichtet die chinesischen Behörden, ähnliche Vorschriften gegen
Fälschungen wie in der EU einzuführen. Neben China will die EU den
Kampf gegen Produktpiraterie vor allem in anderen südostasiatischen
Staaten aufnehmen. So strebe die EU demnächst ein
Zoll-Kooperationsabkommen mit Hongkong an, sagte der Kommissar. (APA)
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