Bei dem in Combots umbenannten Internet-Dienstleister Web.de könnte sich die mit Spannung erwartete Markteinführung einer neuen Kommunikations-Software für das Internet bis ins nächste Jahr verschieben. "Wir sind dabei, die bisherigen Pläne für den Marktstart von Combots zu bewerten", sagte eine Combots-Sprecherin am Dienstag in Karlsruhe. Nach dem Verkauf des rentablen Internet-Portals Web.de an United Internetsetzt das Unternehmen seine Hoffnungen voll auf die neue Software, die noch in diesem Jahr auf den Markt kommen sollte. Durch Anfechtungsklagen habe sich der Abschluss der Transaktion mit United Internet verzögert, sagte die Sprecherin. Dies habe Management-Kapazitäten gebunden. "Einen konkreten Starttermin können wir derzeit nicht nennen." Über den Stand der durch die juristischen Auseinandersetzungen mit Aktionären nicht betroffenen Produktentwicklung wollte sie keine Angaben machen. Combots bietet bereits seine Kommunikations-Software Comwin an, die dem Unternehmen bisher nur marginale Umsätze, aber Millionenverluste beschert. Für die neue Version rechnet Combots binnen kurzer Zeit mit rund 100 Millionen Nutzern weltweit. In Folge der Anlaufverluste der neuen, "Combots" getauften Version wird frühestens im Jahr 2007 Gewinne abwerfen. Einem optimistischen Szenario zufolge könnte Combots 2006 einen Umsatz von 7,5 Millionen Euro erwirtschaften. Im schlechtesten Fall könnte der Umsatz im kommenden Jahr nur rund 1,2 Millionen Euro betragen und die Verlustphase erst 2009 beendet sein. (Reuters)