Das oberste Motiv ist für Tumpel der "eigenständige Wunsch der Frauen", nämlich ihren beruflichen Weg mit einer Familie vereinbaren zu können. Einig sei man sich mit der Industriellenvereinigung darin, dass die Kinderbetreuungsplätze sowohl ausgebaut als auch qualitativ verbessert werden müssten - vor allem bezüglich der Öffnungszeiten.
46.000 Kinderbetreuungsplätze fehlen
Der Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen sei nach wie vor beträchtlich, beweise die aktuelle Analyse des Europäischen Zentrums für Wohlfahrtspolitik und Sozialforschung im Auftrag der IV: "Kinderbetreuungsplätze: Zwischen 10.000 und 100.000". Österreichweit würden aktuell rund 46.000 Kinderbetreuungsplätze fehlen, vor allem für Kinder unter drei und zwischen sechs und 14 Jahren. Weitere 40.000 Kinderbetreuungsplätze müssten qualitativ verbessert werden.
Zuverdienst ausweiten
Ebenfalls einer Meinung sind die Sozialpartner bei der Änderung der derzeitigen Zuverdienstgrenze beim Kinderbetreuungsgeld. Der Zuverdienst sollte bis zu einem Ausmaß von bespielsweise 60 Prozent des (Vollzeit-) Gehaltes oder einer entsprechenden Zeitgrenze - Tumpel schlug 24 Wochenstunden vor - ermöglicht werden. Das komme vor allem höher qualifizierten Frauen zugute, zeigte sich Sorger überzeugt. Aber auch bei Vätern könnte diese Regelung eine höhere Bereitschaft, in Karenz zu gehen, auslösen, ergänzte Tumpel.