Die italienischen Journalisten sind in den Streik getreten, nachdem Verhandlungen über eine Erneuerung der Kollektivverträge gescheitert sind. Die Journalisten der Morgenzeitungen legen am Dienstag und Mittwoch die Arbeit nieder, jene der Abendzeitungen am Mittwoch und Donnerstag. Journalisten bei Presseagenturen und Online-Medien werden Dienstag und Mittwoch streiken. Bei Radio und Fernsehen sind Mittwoch und Donnerstag Arbeitsniederlegungen geplant.

Gewerkschaft will Regelung verlängern

Journalisten und Arbeitgeber diskutieren schon seit Monaten über die Erneuerung der Kollektivverträge, über die Höhe der Einkommen und über die befristeten Arbeitsverträge. Die Gewerkschaft hat vorgeschlagen, die bis Jahresende geltende Regelung bis zum Jahr 2007 zu verlängern. Die Arbeitgeber lehnen dies ab.

Produktives Modell

Die Gewerkschaft beschuldigt den Verlegerverband FIEG, die Unabhängigkeit der Journalisten zu gefährden und ein produktives Modell voranzutreiben, das die Qualität im italienischen Informationssystem und die Rechte der Journalisten abbaut. "Die Verleger wollen sich nur auf Marketing, Werbung und Beschränkung der Personalkosten konzentrieren", protestierte ein Gewerkschaftssprecher.

"Umsätze wachsen nicht"

Der Präsident des Verlegerverbands, Boris Biancheri, wies die Vorwürfe zurück. Im Rahmen des Budgets 2006, das die Regierung bis Jahresende zu verabschieden plane, seien Kürzungen geplant, die auch die Medienwelt stark belasten. In einer für die Zeitungen schwierigen Phase, in der die Werbung immer stärker in Internet und Fernsehen fließe, seien weitere Konzessionen an die Journalisten undenkbar. "Die Umsätze wachsen nicht und die Aussichten sind nicht heiter", so Biancheri. (APA)