New York/London/Wien - Die Aussicht auf eine weiterhin milde Witterung in den USA hat den Ölpreis am Dienstag weiter unter die Marke von 60 Dollar fallen lassen. An der New Yorker Rohstoffbörse verbilligte sich ein Barrel (159 Liter) leichtes US-Öl der Sorte WTI im späten Nachmittagshandel um neun Cent auf 59,38 US-Dollar. In London rutschte der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent um 19 Cent auf 55,85 Dollar.

Eine ungewöhnlich milde Witterung im Nordwesten der USA sorge weiterhin für eine vergleichsweise schwache Nachfrage nach Heizöl, sagte der Analyst Sam Tilley vom britischen Handelshaus Sucden. Der Nordwesten der USA gilt als die Region mit der höchsten Nachfrage nach Heizöl weltweit. Der private Wetterdienst Meteorlogix erwartet zudem keine schnelle Änderung der Wetterlage. Demnach sollen die für die Jahreszeit ungewöhnlich milden Temperaturen noch bis in die kommende Woche anhalten.

Außerdem rechnen Experten damit, dass die Ölförderanlagen im Golf von Mexiko und die Raffinerien im Süden der USA bald wieder vollständig ihre Arbeit aufnehmen. Wegen umfangreicher Reparaturen nach den verheerenden Wirbelstürmen "Katrina" und "Rita" waren die Anlagen teilweise außer Betrieb. Der größte Teil der Förder- und Raffinerie-Kapazitäten sollte nach Einschätzung von Experten der Investmentbank JP Morgen im Jänner wieder zur Verfügung stehen.

Auch der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) ist am Montag gesunken. Nach Berechnungen des OPEC-Sekretariats vom Dienstag in Wien kostete ein Barrel (159 Liter) im Durchschnitt 52,86 US-Dollar. Das waren 1,39 Dollar weniger als am Freitag. (APA/dpa)