Belgrad - Gegen den serbisch-montenegrinischen Menschenrechts- und Minderheitsminister Rasim Ljajic gibt es nach einem Zeitungsbericht konkrete Morddrohungen. Der serbische Geheimdienst (Sicherheits- und Informationsagentur, kurz: BIA) verfüge Informationen über einen möglichen Mordüberfall, berichtete die Belgrader Tageszeitung "Blic" (Montag-Ausgabe). Die BIA habe "ganz konkrete Angaben" über Menschen, die den Anschlag planen würden, meldete "Blic" unter Berufung auf Geheimdienstquellen.

Ljajic bestätigte gegenüber dem Blatt, dass er von der BIA über die Mordpläne unterrichtet worden sei. "Ich fühle mich wie ein bewegliches Ziel", sagte der Minister. Gleichzeitig schloss er einen Rückzug aus der Politik nicht aus. Als Menschenrechts- und Minderheitsminister steht er derzeit an der Spitze eines Komitees des Staatenbundes, das für die Zusammenarbeit mit dem UNO-Kriegsverbrechertribunal zuständig ist.

Ljajic hatte bereits vor zwei Jahren Morddrohungen erhalten. In Drohbriefen hieß es damals, dass es ihm wie Zoran Djindjic ergehen würde. Der serbische Premier war am 12. März 2003 in Belgrad vor dem serbischen Regierungsgebäude erschossen worden. Der mutmaßliche Täter ist ein Angehöriger der mittlerweile aufgelösten Sonder-Polizeieinheit "Rote Barette". Über die Hintergründe der Tat ist allerdings noch wenig bekannt. (APA)