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foto: ap/leodolter
Wer wird in der SPÖ nun wirklich die entscheidende rote Wahlschlacht gegen Wolfgang Schüssel im Jahr 2006 leiten?

In den Medien wurde Bundesgeschäftsführer Norbert Darabos zuletzt schon als "roter Kanzlermacher" gefeiert, doch so sicher ist sein Engagement noch nicht. Nach wie vor gibt es keine offizielle Entscheidung. Darabos Partnerin in der Parteizentrale, Doris Bures, werden ebenso Ambitionen nachgesagt wie Kommunikationschef Josef Kalina.

Wahlkampferfahren

Für Darabos spricht, dass er den erfolgreichen Präsidentschaftswahlkampf für Heinz Fischer geführt hat. Selbst dort war er aber nur teilentscheidungsbefugt. Bures überwachte die Finanzen. In der SPÖ halten es viele für möglich (und manche befürchten es auch), dass Parteichef Alfred Gusenbauer auch diesmal die Verantwortung wieder aufteilt.

Aber zumindest der Kampf um den Großetat Nationalratswahlkampf scheint entschieden. Auch wenn niemand es laut ausspricht, hat Luigi Schober von der Werbeagentur Young & Rubicam die größten Chancen. Schober verantwortet bereits die aktuelle, rote Herbstkampagne - übrigens in engster Kooperation mit dem US-Berater Stanley Greenberg, der Gusenbauer regelmäßig berät und zu diesem Zwischenwahlkampf mit dem Positionierungsziel "caring leader" geraten hat.

Dennoch sorgte der aktuelle Slogan ("Österreich verdient eine bessere Zukunft") bei den Spitzen der Länderparteien für Kritik, lässt er sich doch doppeldeutig interpretieren. Greenberg wird Gusenbauer aber weiterhin beraten - auf Sparflamme.

Wer auch immer Gusenbauers Wahlkampfchef wird, muss noch zwei weitere Fixstarter im seinem Team integrieren: Meinungsforscher Günther Ogris von SORA und Trendcom-Politberater Harry Schranz. (DER STANDARD, Printausgabe 7.11.2005)