Die prekäre Reise von einer Geschlechtszugehörigkeit zur anderen – bei ihr vom Mannzum Frausein – hat die niederländische Psychologin selbst gemacht.
"Möglichst wenig Zwang"
"Du kannst im Vorhinein nicht wissen, wie weit du in deiner Veränderung wirklich gehen kannst und willst“, sagt sie. Daher sollten Behörden und Mediziner möglichst wenig Zwang ausüben, forderte Van der Veen als eine von 150 Delegierten aus 24 Ländern zur gesamteuropäischen Transgenderkonferenz, die von 3. bis 6. November in Wien tagte.
Erstmals wurde der Versuch unternommen, die politischen Forderungen kontinentweit zu vereinheitlichen. Dass der Weg in die gesellschaftliche Normalität ist noch weit ist, zeigte sich während des Kongresses.
Eineinhalb Tage vor der groß angekündigten Feier ging den Konferenzorganisatoren der Veranstaltungsort verloren. Die Geschäftsführung des Lokals Andino habe die Veranstalter plötzlich als "nicht seriös" bezeichnet, ärgerte sich TransX-Obfrau Eva Fels. Andino-Geschäftsführer Klemens Baier: Mit „dem Herrn oder Dame“ von TransX habe er "nie einen Vertrag unterzeichnet". Das Fest wurde ins Aids Hilfe Haus verlegt.
Kein Glamour
Nüchtern und konzentriert indes war die Stimmung im Wappensaal. Kein Glamour, stattdessen viele weibliche Personen über 1,80 Meter in Jeans – und eher kleinere männliche in lässiger Freizeitkleidung. Gefordert wurde mehr und effektiverer rechtlicher Schutz vor Verfolgung durch entsprechende Anpassung der Antidiskriminierungsbestimmungen.