Paris - Angesichts der seit zehn Tagen andauernden
Unruhen in Frankreich hat Präsident Jacques Chirac für Sonntagabend
den nationalen Sicherheitsrat einberufen. Das teilte sein Büro in
Paris mit. Der Präsident hatte sich bisher nur einmal zu den
gewalttätigen Ausschreitungen geäußert, die von den Pariser
Vorstädten auf andere Teile des Landes und in der Nacht zum Sonntag
auch auf die Pariser Innenstadt übergriffen. Dafür war er auch in der
eigenen Partei kritisiert worden.
"Konkrete Vorschläge"
Premierminister Dominique de Villepin will in den kommenden Tagen
"konkrete Vorschläge" machen, wie die Regierung die Unruhen in den
Griff bekommen will. Das verlautete am Sonntag aus dem Umfeld des
Regierungschefs. Nähere Angaben wurden aber nicht gemacht. Villepin
und Innenminister Nicolas Sarkozy sprachen am Nachmittag mit
Polizisten aus den betroffenen Vierteln über die Unruhen. Danach war
ein Treffen mit Lehrern aus den Vorstädten geplant.
Eine Umfrage der Sonntagszeitung "Le Journal du Dimanche" ergab
indes, dass weiterhin 57 Prozent ein positives Bild des wegen
gehässiger Aussagen an die Adresse der randalierenden Jugendlichen
unter Beschuss gekommenen Innenministers Nicolas Sarkozy haben. 63
Prozent der Befragten bezeichneten seine Äußerungen aber als
"schockierend". (APA)