Washington - Wirtschaftsprüfer im Auftrag der Vereinten Nationen haben die USA aufgefordert, der irakischen Regierung einen Millionenbetrag für zu teuer in Rechnung gestellte Arbeit zurückzuzahlen. Es handelt sich um Aufträge, die die US-Regierung in der Besatzungszeit des Irak an US-Firmen vergab, die aber mit irakischen Öleinnahmen finanziert wurden.

Moniert werden nach US-Presseberichten Rechnungen von Kellogg und Brown and Root (KBR), einer Tochterfirma des Energiedienstleisters Halliburton. Dort war US-Vizepräsident Richard Cheney bis zu seinem Amtsantritt Chef.

Pentagon-Dokument

Die "Washington Post" berichtete am Sonntag, die umstrittene Summe von 208 Millionen Dollar (176 Millionen Euro) sei bereits in einem internen Pentagon-Dokument erwähnt. Die UN-Prüfer zitierten aus dem Papier, das bisher nicht veröffentlicht wurde. Die Wirtschaftsprüfer waren von den UN bestellt worden, um die Verteilung der irakischen Öleinnahmen während der US-Verwaltung des Irak zu überwachen. Die Firma KBR habe für einige Aufträge zu viel Geld verlangt oder die Aufträge unzureichend ausgeführt, zitierte die "New York Times" am Samstag aus dem Bericht der Wirtschaftsprüfer.

Eine Sprecherin der Firma wies den Vorwurf zurück. Die Wirtschaftsprüfer hätten nach Unterlagen für bestimmte Ausgaben gefragt, deren Legitimität aber nicht in Frage gestellt.

Dementi der US-Regierung

KBR hatte kurz nach dem Einmarsch im Irak umfangreiche US- Regierungsaufträge für den Wiederaufbau erhalten. Nach zahlreichen Vorwürfen auch von Demokraten im Kongress dementierte die Regierung mehrfach, dem Unternehmen Aufträge zugeschanzt zu haben. Das Pentagon hatte in eigenen Buchprüfungen bestimmte Rechnungen von KBR bereits in Frage gestellt und Rückzahlungen verlangt. (APA)