Frankfurt - Europäischen Fluggesellschaften drohen einem Zeitungsbericht zufolge ab 2006 Probleme mit der Versicherung, die zu einem Konflikt mit dem EU-Recht führen könnten. Einige Fluglinien in Europa würden ab 2006 ihren vollen Versicherungsschutz verlieren, da die Deckung bei Anschlägen mit Massenvernichtungswaffen oder so genannten schmutzigen Atomwaffen von Versicherern nicht mehr verlängert werde, berichtete die "Welt am Sonntag".

Mehrere Linien planten aber, auch ohne vollen Deckungsschutz weiterzufliegen. Damit würden sie dem Bericht zufolge aber gegen EU-Recht verstoßen, was womöglich sogar zu einem Entzug der Betriebsgenehmigung führen könnte. Versicherer und Fluggesellschaften verhandeln derzeit über neue Polizzen und untersuchen dabei auch die künftige Versicherung von Anschlägen mit chemischen, biologischen oder radioaktiven Bomben. Die Versicherungsbranche fürchtet im Falle eines solchen Anschlages, riesige Schadenssummen abdecken zu müssen.

Fliegen auch ohne Versicherungsdeckung

Einen Lufthansa-Sprecher zitierte die Zeitung mit dem Hinweis, die Fluggesellschaft habe derzeit noch vollen Versicherungsschutz. Zum künftigen Status habe er sich aber nicht äußern wollen. Auch ein Sprecher der Fluggesellschaft dba betonte dem Bericht nach, die dba verfüge momentan noch über einen "adäquaten Schutz". Die Linie sehe aber nur eine geringe Gefahr durch Anschläge, zumal das Streckennetz zu 95 Prozent aus Inlandsflügen bestehe. Im Falle eines Falles werde sie auch ohne volle Deckung weiterfliegen, hieß es. (APA/Reuters)