Wien - SPÖ-Bundesgeschäftsführer Norbert Darabos hat seine Forderung nach einem Rücktritt des "Duo infernale" für die ÖBB - Infrastrukturminister Hubert Gorbach und Staatssekretär Helmut Kukacka - bekräftigt. Unter deren Verantwortung sei die ÖBB zerschlagen und aus einem hervorragenden Unternehmen mit hohen Gewinnen ein Verlust-Unternehmen gemacht worden.
"Schlechter Führungsstil"
Die für die nächsten Wochen zu erwartende Bilanz werde dem Vernehmen nach verheerend sein. "Nun, da dem Infrastrukturminister die Folgen seiner zerstörerischen Politik bewusst werden, geht er auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter los. Das ist untragbar", so Darabos am Samstag gegenüber dem SPÖ-Pressedienst. Der "schlechte Führungsstil" Gorbachs werde auch deutlich, indem er die ÖBB-Führung mit seinem geplanten Dienstrecht vor vollendete Tatsachen stelle und den Gesetzesentwurf in Abwesenheit des ÖBB-Generaldirektors Martin Huber übermittelt habe.
Lopatka: "Reformunwille"
Die Forderung von SP-Bundesgeschäftsführer Darabos nach Rücktritt wurde von ÖVP-Generalsekretär
Reinhold Lopatka und von BZÖ-Bündnissprecher Uwe Scheuch
Samstagnachmittag zurückgewiesen. Lopatka betonte, "mit der ÖBB-Reform wurde ein notwendiger Schritt
gesetzt, doch der Prozess ist noch nicht abgeschlossen. Es müssen
offenkundig bestehende Schwachstellen, die die notwendige
Wettbewerbsfähigkeit der ÖBB enorm hemmen, beseitigt werden." In der
Diskussion um das ÖBB-Dienstrecht warf Lopatka der SPÖ
"Reformunwillen" vor.
Scheuch: "Privilegien-Gigantomanie"
Scheuch meinte, "mit der geplanten Änderung des Dienstrechts will
Gorbach mit der sozialistischen Privilegien-Gigantomanie endgültig
aufräumen und die ÖBB wettbewerbsfähig für die Zukunft machen.
Offensichtlich verfolgt Darabos mit seiner lächerlichen
Rücktrittsaufforderung lediglich das Ziel, die Privilegien-Ritter zu
verteidigen." (APA)